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International Prozess gegen Karadzic: Die Urteilsverkündung hat begonnen

Vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien verliest der Richter in diesen Minuten das Urteil gegen den früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic. Die Anklage wirft ihm Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

Für die Anklage am Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag ist Radovan Karadzic einer der Hauptverantwortlichen für den Bosnienkrieg in den 1990er Jahren, bei dem mehr als 100'000 Menschen ihr Leben verloren. Allein rund 8000 Menschen starben beim Massaker von Srebrenica 1995. Damals stürmten serbische Einheiten die UNO-Sicherheitszone und ermordeten die muslimischen Männer und Knaben.

Verantwortlich für Srebrenica?

Karadzic, sein General Ratko Mladic sowie der verstorbene ex-Präsident von Jugoslawien, Slobodan Milosevic, hätten all die Verbrechen geplant und organisiert, zeigte sich Chefankläger Serge Brammertz nach dem langen Prozess in Den Haag überzeugt. Karadzic wurde schon 1995, wenige Tage nach dem Massaker von Srebrenica, vom Jugoslawien-Tribunal angeklagt. Doch es dauerte 13 Jahre, bis er verhaftet und nach Den Haag überstellt wurde.

Audio
Karadzic soll für das Massaker von Srebrenica verantwortlich sein, sagt der Ankläger
aus HeuteMorgen vom 24.03.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 55 Sekunden.

Während dem Verfahren gegen Karadzic riefen Anklage und Verteidigung in den letzten sechs Jahren mehr als 500 Zeuginnen und Zeugen auf. Viele der gegen Karadzic vorgebrachten Beweise wurden in anderen Prozessen gutgeheissen. Deshalb wird erwartet, dass die Richter den bosnischen Serbenführer zu einer lebenslangen Strafe verurteilen werden.

Der Angeklagte beteuert nach wie vor seine Unschuld. Er sehe sich als Friedensstifter, liess er am Mittwoch in einem Interview verlauten.

Opfer und Angehörige in Den Haag

Für die Urteilsverkündigung heute Nachmittag werden in Den Haag mehrere hundert Opfer und Angehörige von Opfern erwartet. Für die Überlebenden habe eine Verurteilung auch 20 Jahre später noch immer eine sehr wichtige Bedeutung, sagte Chefankläger Brammertz.

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