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«Die beiden Frauen wurden wohl hereingelegt»
Aus SRF 4 News aktuell vom 02.10.2017.
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Prozess um Kim-Jong-Nam-Mord Angeklagte plädieren auf unschuldig

  • Acht Monate nach dem tödlichen Giftanschlag auf Kim Jong Nam, den Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, hat am Montag der Prozess gegen zwei Verdächtige begonnen.
  • Einer 25-jährigen Indonesierin und einer 28-jährigen Vietnamesin wird vorgeworfen, Kim Jong Nam auf dem Flughafen von Kuala Lumpur ein Nervengift ins Gesicht geschmiert zu haben.
  • Die beiden Frauen erklärten sich vor dem Gericht für unschuldig. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe.

Die beiden Frauen, die in Malaysia für den Mordanschlag auf Kim Jong Nam vor Gericht stehen, wollen nicht gewusst haben, was sie tun. Ihre Aussage nach glaubten sie, für eine Reality-TV-Show angeworben worden zu sein und Kim Jong Nam nur einen Streich zu spielen.

Die beiden Angeklagten Frauen
Legende: Angeklagt: Siti Aisyah aus Indonesien (links) und Doan Thi Huong aus Vietnam (rechts) plädieren auf unschuldig. Keystone

Diese Aussage hält SRF-Asien-Korrespopndent Martin Aldrovandi für glaubwürdig. Die Hintermänner hätten den Frauen gesagt, es handle sich um ein Videoformat, vergleichbar mit der «Versteckten Kamera». Zudem hätten sie die Szene mehrfach mit den Angeklagten geprobt.

Ich halte es für glaubwürdig, dass die beiden angeklagten Frauen unschuldig sind.
Autor: Martin AldrovandiAsien-Korrespondent

Die Frauen seien zuvor nie kriminell aufgefallen. «Hätten sie gewusst, was sie tun, wären sie sehr nervös gewesen», sagt Aldrovandi. Zudem hätten sich zum Tatzeitpunkt Nordkoreaner am Flughafen von Kuala Lumpur befunden, die die Tat beobachteten.

Der Anschlag auf Kim Jong Nam

Der Anschlag auf Kim Jong Nam
Am 13. Februar 2017 wurde Kim Jong Nam am Flughafen von Kuala Lumpur ermordet. Der ältere Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un war bereits zu Lebzeiten seines Vaters Kim Jong Il beim Regime in Ungnaden gefallen und lebte im chinesischen Exil. Er soll gute Beziehungen zum chinesischen Geheimdienst gehabt haben und wurde als möglicher Nachfolger für Kim Jong Un gehandelt, sollte China diesen entmachten.
Video
Überwachungsvideos zeigen den Anschlag
Aus Tagesschau vom 20.02.2017.
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Beziehung am Tiefpunkt

Dass Nordkorea die Verantwortung für den Anschlag trägt, steht laut Aldrovandi fest. Auf den Überwachungsvideos seien mehrere Nordkoreaner erkennbar. Sie seien gleich nach dem Attentat ausgereist. Gegen diese Personen laufe in Malaysia ein Gerichtsverfahren, Nordkorea werde sie aber nicht ausliefern. Zudem habe es in der Vergangenheit bereits einen Anschlagsversuch auf Kim Jong Nam gegeben.

Der Anschlag verschlechtere die Beziehung zwischen Nordkorea und Malaysia massiv. Zuvor sei Malaysia eines der wenigen Länder weltweit gewesen, zu dem Nordkorea gute Beziehungen unterhielt, sagt Aldrovandi. Es habe etwa Wirtschaftsbeziehungen gegeben und Nordkoreaner hätten ohne Visum nach Malaysia einreisen dürfen. Inzwischen gelte für die Bürger Malaysias ein Reiseverbot für Nordkorea und die Beziehung sei sehr schlecht.

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