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Russland-Affäre Das Weisse Haus bemüht sich um Schadensbegrenzung

Es gebe keine Beweise für eine Absprache, betont das Weisse Haus nach der Anklage gegen den Trumps Ex-Wahlkampfmanager.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, ist am Montag wegen nicht deklarierter Lobbyarbeit für ausländische Regierungen, Verschwörung gegen die USA, der Geldwäscherei und Falschaussage angeklagt worden.
  • Nachdem sich Manafort dem FBI gestellt hatte, reagierten Trump und die Sprecherin des Weissen Hauses beschwichtigend: Es gebe keine Beweise für eine Absprache.
  • Im US-Kongress hielten sich Republikaner und auch Demokraten mit Kommentaren zurück. Man wolle den Ermittlungen den Lauf lassen und der Sonderermittler mache eine gute Arbeit, hiess es.

Reaktion aus Russland

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Russland hat angesichts der US-Ermittlungen eine Verwicklung in die US-Wahlen mit Nachdruck zurückgewiesen. «Ohne irgendeinen Beweis wird uns eine Einmischung in die Wahlen vorgeworfen, nicht nur in den USA, sondern auch in europäischen Staaten», sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Dienstag in Moskau. «Die Fantasie kennt keine Grenzen.»

Am schnellsten waren die Daumen des Präsidenten: «Keine Absprachen» twitterte US-Präsident Donald Trump zur Anklageschrift gegen seinen ehemaligen Wahlkampfleiter. Dasselbe betont auch der Anwalt von Paul Manafort, Kevin Downing: «Es gibt keine Beweise für eine Absprache zwischen Herrn Manafort oder dem Wahlkampfteam und der russischen Regierung.»

Und der Anwalt des Weissen Hauses, Jay Sekulow, betont, die mutmassliche illegalen Geschäftstätigkeiten Manaforts und seines Businesspartners Rick Gates hätten rein gar nichts mit dem Wahlkampf von Donald Trump zu tun.

Keine Beweise für «Absprachen»

Ein direkter Kontakt zwischen dem Wahlkampfteam Trumps und der russischen Regierung kam aber gestern ans Licht. Der ehemalige aussenpolitische Berater George Papadopoulos gestand, aktiv versucht zu haben, ein Treffen zwischen dem Präsidentschaftskandidaten Trump und dem russischen Präsidenten Putin herbeizuführen. «Er spielte als Volontär eine sehr untergeordnete Rolle und handelte nicht im Namen des Wahlkampfteams», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders.

Zurückhaltung im US-Kongress

Im Kongress hielt man sich auf beiden Seiten des politischen Spektrums mit Kommentaren zurück. Man solle den Ermittlungen ihren Lauf lassen, meinte der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan.

Sheldon Whitehouse, demokratische Senator im Justizausschuss, sieht sein Vertrauen in den Sonderermittler bestätigt: «Es ist eine gut funktionierende Untersuchung, die nach und nach mit Zeugenaussagen einen Fall baut.»

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