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Schiff mit 3000 Autos Niederlande: Autofrachter brennt weiter – Löscharbeiten schwierig

  • Vor der niederländischen Insel Ameland brennt ein Autofrachter mit rund 3000 Autos an Bord.
  • Eine Person kam ums Leben, die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
  • Rettungskräfte versuchen, ein Sinken des Schiffes und damit eine Umweltkatastrophe zu verhindern.
  • Die Eindämmung des Feuers verläuft mühsam. Die Küstenwache rechnet damit, dass es noch Tage brennen könnte.

Der mit knapp 3000 Autos beladene Frachter «Fremantle Highway» war in der Nacht zum Mittwoch in Brand geraten. Der Brandherd war nach ersten Informationen der Küstenwache möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Die genaue Ursache steht aber noch nicht fest. Die Besatzung musste Hals über Kopf das Schiff verlassen. Ein Mensch kam dabei ums Leben, die übrigen 22 wurden leicht verletzt.

Rauch steigt über dem Frachter im Meer auf, während Löschschiffe auf die Oberseite des Frachters Wasser sprühen.
Legende: Die niederländische Küstenwache spricht von einem Grossbrand. Rettungskräfte würden aktuell versuchen, das Feuer zu löschen. IMAGO/ANP

Bei einem Sinken des Schiffes könnten Treibstoff, Öl und die etwa 3000 Autos ins Wasser und auf den Meeresboden gelangen. «Wir tun alles, um das zu verhindern», sagte ein Sprecher der Wasserbehörde dem Radiosender NOS. Aber die Rettungskräfte bereiteten sich «auf alle Szenarien» vor.

Schwierige Bergungsarbeiten

Die Bergung sei schwierig, sagte der Sprecher der Küstenwache, Edwin Granneman. Das Feuer war am Mittwochnachmittag noch immer nicht unter Kontrolle. «Auf dem Schiff selbst wird auch nicht gelöscht und auch nicht von oben herab auf das Schiff», sagte der Sprecher. Denn bei zu viel Wasser auf dem Frachter könne der instabil werden. «Das Schiff kann dann kentern.» Daher kühlen Löschboote die Seitenkanten des Schiffes.

Zumindest gelang es aber, den Frachter mit einem Notkabel an einen Schlepper zu koppeln. «Die Lage ist nun zu instabil, um das Schiff wegzuschleppen», sagte der Sprecher.

Gegen Mitternacht war das Feuer laut Küstenwache auf der «Fremantle Highway», die unter der Flagge von Panama fährt und von Bremerhaven unterwegs war nach Ägypten, ausgebrochen – und zwar an etwa 25 elektrischen Autos. Unklar ist, was genau das Feuer ausgelöst hat. Die Besatzung versuchte, den Brand einzudämmen. Doch der breitete sich so schnell aus, dass sie das etwa 200 Meter lange Schiff verlassen musste.

Havariekommando für Nord- und Ostsee verantwortlich

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Das Havariekommando ist in Deutschland für die maritime Notfallvorsorge und das Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee zuständig und organisiert bei Unfällen auf der Nord- und Ostsee Hilfe für Verletzte.

Einige mussten von Bord springen – rund 30 Meter in die Tiefe. Die Lage muss dramatisch gewesen sein. «Einer nach dem anderen sprang», sagte Kapitän Willard Molenaar vom Amelander Rettungsboot, das als erstes an der Unglücksstelle war, dem Radiosender NOS. «Die waren echt in Not, sonst springt man nicht einfach so tief.»

Sieben Menschen retteten er und seine Crew aus der See. Die übrigen wurden mit Hubschraubern von Bord geholt und in mehrere Krankenhäuser gebracht. Einige hätten Knochenbrüche und wegen des Rauchs Probleme beim Atmen. Ein Mensch starb.

Umweltorganisationen besorgt

Umweltorganisationen und auch Bürgermeister der Küstenregionen sind besorgt über mögliche Schäden durch Öl oder Müll. «Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten», warnte ein Sprecher der Stiftung De Noordzee. Auch der Bürgermeister der deutschen Nordseeinsel Borkum befürchtet schwere Umweltschäden. «Das Schlimmste wäre, dass das Schiff sinkt und unkontrolliert Schadstoffe in das Meer gespült werden», sagte Jürgen Akkermann (parteilos) der Deutschen Presse-Agentur.

Einige denken nun auch zurück an die Katastrophe des Containerschiffs «MSC Zoe» 2019. Damals hatte das Schiff in der stürmischen Nordsee auf der Fahrt nach Bremerhaven 342 Container verloren. Die meisten zerbarsten beim Aufprall auf das Wasser, in der Folge trieb tonnenweise Müll an die Strände.

SRF 4 News, 26.07.2023. 8:00 Uhr ; 

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