Wenn am Freitag in Moskau die Finanzminister der 20 grössten Industrienationen über wichtige Finanz- und Wirtschaftsfragen diskutieren, wird für einmal auch die Schweiz am Tisch sitzen. Auf Einladung von Gastgeber Russland nimmt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf an dem Treffen teil.
Die Schweizer Finanzministerin führt das auf die guten Kontakte zu anderen Finanzministern der G-20 zurück – vor allem auf jene nach Russland. In der Tat: Seit einigen Jahren intensiviert die Schweiz die Beziehungen nach Moskau. 2009 war der damalige Präsident Dimitri Medwedew Gast in Bern. Während mit Ländern wie den USA, Deutschland oder Frankreich vor allem über Steuern gestritten wird, hält sich Moskau in dieser Frage vornehm zurück.
Nach russischer Lesart aber sind es nicht nur die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern, die zur Einladung verhalfen. «Die Schweiz hat grosse Kompetenzen wenn es darum geht, das Finanzsystem zu reformieren», sagt etwa Xenja Judajewa, die oberste Wirtschaftsberaterin von Präsident Putin. «Sie gilt in diesem Bereich als wichtiger Partner. Darum wurde sie eingeladen.»
Keine Einladung zum eigentlichen Gipfel
Beim Treffen der Finanzminister soll es um die Finanzmarktregulierung gehen, um gesunde Staatsfinanzen und um die Lösung der Finanzkrise. Hier will sich die Schweiz einbringen. Gleichzeitig dürfte Widmer-Schlumpf die Runde nutzen, um sich für eigene Interessen stark zu machen.
Eine nächste Gelegenheit dafür bietet sich vermutlich nicht so rasch. Am Treffen der Finanzminister darf die Schweiz nun zwar teilnehmen. Wenn sich im September aber die Staats-und Regierungschefs der G-20 in St. Petersburg treffen, wird sie aller Voraussicht nach nicht dabei sein.
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