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Schweizer Friedensbemühungen Cassis zu Treffen mit Lawrow: «Es ist ein wichtiger Schritt»

  • Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren trifft sich der Schweizer Aussenminister mit dem russischen Aussenminister.
  • Der Zeitpunkt des Treffens ist kein Zufall: Bundespräsidentin Viola Amherd hat vor Kurzem mit Wolodimir Selenski verkündet, sie wolle einen Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz abhalten.
  • Diese Pläne wurden von Moskau zurückgewiesen.

Die Schweiz unterstütze die «antirussische Linie des kollektiven Westens konsequent» und habe ihre Rolle als «unparteiliche internationale Vermittlerin» verloren, hiess es von russischer Seite nach der Ankündigung. Amherd betonte auch nach der russischen Absage: «Die Schweiz spricht mit allen.»

Bundesrat Cassis: «Krieg und Frieden war das Hauptthema»

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Bundesrat Ignazio Cassis traf auf den russischen Aussenminister Sergei Lawrow. Der Dialog mit Russland sei wichtig, sagt Cassis im SRF-Interview, um eine Lösung anzustossen.

SRF News: Sie haben heute den russischen Aussenminister getroffen. Was wurde besprochen? Ging es auch um die Friedensgespräche zur Ukraine?

Ignazio Cassi: Es war ein fast einstündiges bilaterales Treffen. Wir haben über Krieg und Frieden gesprochen. Das war das Hauptthema. Mehr kann ich natürlich nicht sagen.

Ihr Counterpart hat gesagt, die Schweiz sei nicht mehr neutral im Ukrainekrieg und stelle sich unbesonnen auf die Seite der Ukraine. Ist die Schweiz keine valable Vermittlerin mehr?

Diese Äusserungen kennen wir, die sind jetzt konstant seit anderthalb Jahren. Sie gehören als Instrument zum Krieg und das nehmen wir zur Kenntnis. Aber Tatsache ist, dass wir eine Stunde zusammen gesprochen haben. Und das ist wichtig, weil ohne diesen Dialog mit all diesen verschiedenen Ländern werden auch die Wünsche der Ukraine, irgendwie einen Prozess zu starten, schwierig zu erreichen.

War das Gespräch auch so ruppig wie der Ton vom Aussenminister danach? Oder haben Sie Hoffnung, dass es irgendwann Friedensgespräche gibt mit Russland? Vielleicht unter Vermittlung der Schweiz?

Das Gespräch mit dem Aussenminister Lawrow war absolut friedlich unter uns. Das heisst nicht, dass wir das Gleiche meinten oder die gleichen Erwartungen hatten. Aber ich glaube, es ist ein wichtiger Schritt, um überhaupt über die Substanz der Diskussion zu sprechen.

Das Gespräch führte Viviane Manz.

Nun scheint die Schweiz Schadensbegrenzung zu betreiben. Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis hat in New York seinen Amtskollegen Sergei Lawrow getroffen. Das Treffen fand kurz vor einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats statt.

Moskau «grundsätzlich zu Verhandlungen bereit»

In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS erklärte Lawrow am Montag, Moskau höre alle an, welche die Ukraine nicht für einen Krieg gegen Russland instrumentalisieren würden. Sein Land sei grundsätzlich zu Verhandlungen bereit – allerdings nicht mit dem Ziel, die jetzige Regierung in Kiew an der Macht zu halten.

Cassis und Lawrow teilen einen Händedruck.
Legende: Cassis und Lawrow treffen sich kurz vor einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats. Keystone/Russiches Aussenministerium

Tagesschau, 23.01.2024, 18 Uhr ; 

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