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Der zerstörte amerikanische Traum
Aus Reporter vom 28.04.2013.
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International Sechs Monate nach «Sandy»: Wiederaufbau vielerorts unmöglich

In New York leben immer noch rund 2000 Sturmopfer in Hotels. Das Geld für den Wiederaufbau fehlt, weil die Versicherungen nur einen Teil des Schadens vergüten. Recherchen von «Reporter» zeigen: Im besonders betroffenen Stadtteil Staten Island hat die US-Regierung die Zerstörung mitverschuldet.

Von Pedro Correas Haus ist nur noch das Fundament übrig, ein paar Treppenstufen und eine löchrige US-Fahne. Eine halbe Million Dollar war es vor dem Sturm wert, die staatliche Flutversicherung aber zahlt maximal 250'000. Und dies auch nur, wenn die Hausbesitzer am gleichen Ort wiederaufbauen. Ein Systemfehler, wie sich schon bei früheren Hurrikanen zeigte: Direkt am Meer liegende Häuser werden immer wieder beschädigt.

Correas Haus liegt nicht nur unter dem Meeresspiegel in einem Sumpfgebiet an der Küste von Staten Island, sondern auch direkt im Auge eines Hurrikans, wie Geologen sagen.

Kein Geld für einen Damm

Die Bewohner der Oakwood Beach lebten jahrelang praktisch ohne Schutz. Die behelfsmässig errichtete Strandmauer wurde bei einem Brand vor vier Jahren beschädigt. Correa erzählt, dass seither die Keller bei Unwettern regelmässig überflutet wurden: «Wir sagten den Politikern, die Mauer müsse repariert werden.» Alles habe zu lange gedauert.

Pedro Correa bei seinem zerstörten Haus in Oakwood Beach, Staten Island.
Legende: Correa und seine Nachbarn lebten jahrelang ohne Schutz. Pedro Correa

Recherchen von «Reporter» zeigen: Die US-Regierung wusste schon vor 20 Jahren, dass die Küste von Staten Island immer wieder von Stürmen beschädigt wird. 1993 gab das für Schutzbauten zuständige Militärdepartement eine Studie in Auftrag. Nur: Mit dem Bau eines Damms wurde bis heute nicht begonnen. Die Studie habe sich verzögert, sagt ein Sprecher, weil der Kongress zu wenig Mittel bewilligt habe.

US-Regierung kauft zerstörte Häuser auf

23 Menschen sind in Staten Island durch Hurrikan «Sandy» gestorben, drei davon an der exponierten Oakwood Beach. Der Sturm hat die Strandmauer komplett zerstört. Die Bewohner wehrten sich darum monatelang dagegen, ihre Häuser an der Küste wiederaufzubauen.

In der Folge hat der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo angeordnet, die Regierung solle die Häuser der Bewohner von Oakwood Beach aufkaufen. Correas Nachbar meint dazu trocken: «Für die Regierung ist das günstiger, als endlich einen Damm zu bauen.» Das für den behördlichen Buyout vorgesehene Budget beträgt 400 Millionen. Der Bau von Schutzwehren entlang den Küsten von Manhattan und Staten Island aber würde Milliarden kosten.

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