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Erdogans Telefonat
Aus Tagesschau vom 25.02.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 52 Sekunden.
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International «Sohn, Du wirst abgehört»

Hat die Familie des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan Millionen an Schwarzgeld vor den Ermittlungsbehörden versteckt? Diesen Verdacht schüren angebliche Mitschnitte von Telefongesprächen zwischen Erdogan und dessen Sohn Bilal. Erdogan spricht von plumper Fälschung.

Die Lage für den türkischen Ministerpräsident spitzt sich zu. Anlass sind angebliche Mitschnitte von Telefonaten Erdogans mit seinem Sohn Bilal, die im Internet auftauchten. Die Mitschnitte legen laut Opposition nahe, dass die beiden grosse Geldsummen verschwinden liessen, um sie vor staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in Sicherheit zu bringen.

«Dein Geld ist im Tresor»

Das Youtube-Video wurde bis Dienstagnachmittag rund zwei Millionen Mal angeklickt. Darin sagt die Stimme des älteren Gesprächsteilnehmers: «Bringe alles weg, was in Deinem Haus ist.» Die jüngere Stimme antwortet: «Dein Geld ist im Tresor.»

Bringe alles weg, was in Deinem Haus ist

In einem anderen Gespräch sagt die jüngere Stimme, 30 Millionen Euro hätten noch nicht «aufgelöst» werden können. Sie fragt dann: «Soll etwas Geld bei Dir verbleiben?» In einem fünften und letzten Telefonat warnt die ältere Stimme: «Sohn, Du wirst abgehört.»

Die Telefonate sollen dem Youtube-Mitschnitt zufolge am 17. Dezember 2013 geführt worden sein. An dem Tag wurden bei Grossrazzien zahlreiche Verdächtige aus dem Umfeld der Regierungspartei AKP unter Korruptionsverdacht festgenommen, darunter auch die Söhne von drei Ministern. Vier Minister mussten wegen der Affäre zurücktreten.

Audio
Zu der Aufnahme gibt es gegenteilige Ansichten
aus SRF 4 News aktuell vom 26.02.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 28 Sekunden.

Krawalle in Ankara

Die Authentizität des Mitschnitts ist umstritten. Im Parlament dementierte Erdogan nicht, dass auf dem Clip tatsächlich seine Stimme zu hören ist. Er sprach aber von einer schamlosen Montage.

Auf der Strasse hingegen mehren sich nun die Proteste. Vor der Universität in Ankara kam es zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Die Republikanische Volkspartei (CHP), die grösste Oppositionspartei im Land, warf Erdogan vor, er habe jede Legitimation verloren und müsse zurücktreten. Denn die Mitschnitte seien echt.

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