Mit der ersten Vorwahl im US-Bundesstaat Iowa beginnt die heisse Phase im Kampf um die US-Präsidentschaftskandidatur. Donald Trump gegen den Rest der Republikaner, Hillary Clinton gegen Bernie Sanders bei den Demokraten. Wer gewinnt, ist der erste Sieger des Wahljahres, Rückenwind ist ihm gewiss. Das Votum weniger hunderttausend Menschen hat traditionell eine grosse Signalwirkung.
Das Wahlsystem in Iowa will es, dass die Kandidaten an die Front müssen. «Retail Politics» nennen das die Insider, politischer Einzelhandel. Das gilt selbst am Montag noch, wenn in fast 1700 kleinen Parteiversammlungen nochmals eingehend diskutiert und ab 19 Uhr Ortszeit gewählt wird.
Manchmal versuchen die Kandidaten, direkt in diesen Versammlungen ein letztes Mal ihre Parteianhänger von sich zu überzeugen.
Schneesturm: Bleiben viele Wähler zu Hause, schadet das Trump
Besonders die Kandidaten, die als Alternative zur politischen Elite gesehen werden, haben dort die Möglichkeit, noch Wähler zu überzeugen. Deshalb könnte morgen auch das Wetter einen entscheidenden Faktor spielen: Meteorologen sagen Iowa einen gewaltigen Schneesturm voraus.
Sollten deshalb viele Wähler zu Hause bleiben, dürfte das laut Wahlforschern bei den Republikanern insbesondere Donald Trump schaden. Bei den Demokraten ist Hillary Clintons Herausforderer Bernie Sanders auf eine hohe Wahlbeteiligung angewiesen. «Wenn viele Leute wählen gehen, gewinnen wir», sagte Sanders am Samstag.
Umfragen in Iowa: Knapper Ausgang
Eine aktuelle Umfrage der Lokalzeitung «Des Moines Register» sieht bei den Republikanern in Iowa derzeit Trump mit 28 Prozent knapp vor Ted Cruz mit 23 Prozent. Bei den Demokraten führt Hillary Clinton mit 45 Prozent nur drei Prozentpunkte vor Bernie Sanders.
Damit haben in Iowa zwei Kandidaten Chancen, die noch vor wenigen Monaten gegen die Favoriten Clinton und Jeb Bush als chancenlos gegolten hatten: Donald Trump und Bernie Sanders.
Landesweit liegen Hillary Clinton bei den Demokraten und Donald Trump bei den Republikanern vorne.