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Streit mit Donald Trump Stammt Schweigegeld an Pornodarstellerin von Vekselberg-Firma?

Der Anwalt von Stormy Daniels behauptet, das Geld sei vom Putin-nahen Oligarchen Viktor Vekselberg bezahlt worden.

Die US-Pornodarstellerin Stormy Daniels hat in ihrem Streit mit dem US-Präsidenten Donald Trump neue Vorwürfe erhoben. Diesmal geht es um 500'000 Dollar aus Russland.

Ihr Rechtsbeistand Michael Avenatti erklärte, Trumps langjähriger Anwalt Michael Cohen habe kurz nach dessen Wahlsieg 2016 von einem russischen Oligarchen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin eine Zahlung von 500'000 Dollar erhalten. Das Geld sei über eine Firma des Oligarchen Viktor Vekselberg an Cohen gezahlt worden.

Stormy Daniels und Donald Trump, Fotomontage
Legende: Eine weitere Runde im Streit zwischen Stormy Daniels und US-Präsident Donald Trump ist eingeläutet. Reuters

US-Justiz befragt Vekselberg

Wie der Sender CNN berichtete, wurden der Oligarch Viktor Vekselberg und sein Cousin Andrew Intrater von US-Beamten befragt, die zur mutmasslichen russischen Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf ermitteln. Einem von Avenatti veröffentlichten Dokument zufolge überwiesen Vekselberg und sein Cousin Cohen «ungefähr 500'000 Dollar» in acht einzelnen Zahlungen.

«Herr Cohen hat diese Zahlungen unerklärlicherweise angenommen, als er der persönliche Anwalt des Präsidenten war», heisst es in dem Dokument. Die «New York Times» und der Sender NBC News berichteten, finanzielle Dokumente eingesehen zu haben, die Avenattis Angaben stützten.

Auch Zahlungen von Schweizer Firma

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Laut «New York Times» zahlten mehrere Unternehmen hunderttausende Dollar an die Firma Essential Consultants, über welche Trumps Anwalt Cohen die Zahlung an Stormy Daniels leistete. Darunter die Tochterfirma des Schweizer Pharmariesen Novartis, Novartis Investments S.A.R.L. Nach eigenen Angaben von Novarits beinhaltete der Vertrag eine einjährige Vereinbarung, die sich auf Fragen der US-Gesundheitspolitik konzentrierte. Dafür wurden offenbar insgesamt fast 1,2 Millionen Dollar investiert.

200'000 Dollar sollen auch vom Telekommunikationskonzerns AT&T geflossen sein. Dessen geplante Fusion mit dem Medienunternehmen Time Warner wird derzeit vor Gericht verhandelt.

Die US-Regierung blockiert derzeit mit einer Klage die milliardenschwere Übernahme durch AT&T. AT&T erklärte, Essential Consultants Anfang 2017 engagiert zu haben, um «Einblicke in die neue Regierung» zu bekommen. Der Vertrag sei im Dezember 2017 beendet worden. Es habe sich nicht um Lobbyarbeit gehandelt.

Trumps Anwalt Cohen hatte wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 130'000 Dollar an die Pornodarstellerin gezahlt. Daniels gab an, das Geld sei als Schweigegeld geflossen, damit sie nicht öffentlich über ein angebliches sexuelles Abenteuer mit Trump spricht.

Trump hatte am Donnerstag überraschend erklärt, Cohen die 130'000 Dollar erstattet zu haben. Zuvor hatte der Präsident betont, von der Zahlung nichts gewusst zu haben. Eine Affäre mit dem Pornostar bestreitet er weiter.

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