Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International Syrer fürchten eine Verzweiflungstat des Regimes

Wird Diktator Assad am Ende Chemiewaffen einsetzen? Ja – glauben viele Menschen in Syrien. Soll der Westen intervenieren? Besser nicht. Eine Umfrage vor Ort erlaubt einen Blick in die Ängste und Wünsche des Volks.

Meinungsumfragen – selbst in hochentwickelten Ländern bilden sie die Realität oft falsch ab. In Krisen- und Kriegsländern ist es schon schwierig, eine Umfrage durchzuführen. Das Forschungsinstitut Icos versuchte dennoch, die Ansichten von Anhängern der syrischen Opposition zu erkunden. Icos ist ein internationales Institut. Es hat sich mit Studien in Afghanistan, Irak und Somalia einen Namen gemacht.

Audio
Wichtigste Ergebnisse der Umfrage unter oppositionellen SyrerInnen
aus SRF 4 News aktuell vom 18.12.2012.
abspielen. Laufzeit 52 Sekunden.

Angst vor Chemiewaffen

Die Angaben zu Syrien stammen aus den Provinzen Aleppo und Idlib. Die Ergebnisse wirken plausibel. 80 Prozent der Befragten befürchten, Diktator Assad werde am Ende Chemiewaffen einsetzen. Fast ebenso gross ist die Angst, C-Waffen könnten in die Hände von gewaltbereiten Islamisten gelangen.

Kritisch gegenüber einer Intervention

Nur fünf Prozent der Teilnehmer dieser Umfrage befürworten westliche «Boots on the Ground», also westliche Truppen im Land. Und nur sechs Prozent wünschen Bodentruppen aus arabischen Ländern. Aber 93 Prozent der Befragten fordern Flugverbotszonen, und 77 Prozent verlangen mehr Nothilfe und mehr Waffen.

Insgesamt herrscht Ernüchterung über die internationale Gemeinschaft. Sie habe zu wenig getan, um das Blutbad zu verhindern. Russland und Iran, die Haupt-Unterstützer des Regimes, kommen unter Syriens Oppositionellen am schlechtesten weg. Und lediglich 13 Prozent haben ein gutes Bild von den USA. 61 Prozent äussern sich positiv über Saudi-Arabien und sogar 83 Prozent – der Spitzenwert – über die Türkei.

Einzelne Stimmen in Syrien rufen immer lauter nach dem grossen Militäreinsatz in Syrien. Eine allgemeine Forderung nach einer Intervention lässt sich aus der Umfrage aber nicht ablesen.

Verschwörungstheorie

Die syrische Regierung hat unterdessen dem Uno-Sicherheitsrat und Generalsekretär Ban Ki-Moon eine Verschwörungstheorie vorgetragen: «Einzelne Länder» wollten der syrischen Opposition Chemiewaffen liefern. Die Schuld am Einsatz dieser Waffen würde man dann der Regierung in Damaskus in die Schuhe schieben. (lin)

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel