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Syrien-Konflikt Hoffen und Bangen der Schweiz-Syrer um Aleppo

Die syrische Armee hat die Altstadt in Aleppo erobert. Das freut nicht alle Syrer in der Schweiz, wie «10vor10» zeigt.

Worum geht es? Im schwelenden Syrienkonflikt tobt seit Monaten ein erbitterter Kampf um Aleppo. Gefallen ist die einstige Wirtschaftsmetropole Syriens trotz intensiver Kämpfe und Bombardements aber nicht – noch nicht, denn mit Hilfe des russischen Militärs kann die Armee des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zunehmend Erfolge aus der umkämpften Stadt vermelden. So hat beispielsweise die syrische Armee laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte offenbar die gesamte Altstadt Aleppos erobert.

Die Reaktion der Syrer in der Schweiz: Für Manar Kerdy sind die Meldungen und die Bilder der Zerstörung aus Aleppo nur schwer zu ertragen – insbesondere deshalb, weil sich noch Freunde des 30-jährigen syrischen Studenten in der eingekesselten Stadt befinden. So harren zwei Studienfreunde des Doktoranden der Archäologie der Universität Basel in der Stadt aus.

Was Assad tut, ist nicht in Ordnung. Keine Armee darf sein eigenes Volk attackieren

Gelegentlich hält Kerdy auf den Social-Media-Kanälen Kontakt mit seinen Studienfreunden. Deshalb wisse er, dass sie noch am Leben seien. Im Gespräch mit «10vor10» verurteilt Kerdy zudem das Vorgehen von Baschar al-Assad. Nichtsdestotrotz hält Kerdy den syrischen Präsidenten derzeit für das geringere Übel.

Manar selbst kam vor acht Jahren in die Schweiz – nicht als Flüchtling, sondern als Student mit einem Stipendium für den Masterstudiengang in Archäologie an der Universität Basel im Gepäck. Seine Mutter, die Schwester und sein Bruder folgten ihm 2013 in die Schweiz. Der Vater lebt in der Türkei. Zu diesem Zeitpunkt war der Bürgerkrieg in Syrien bereits in vollem Gang.

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Doch nicht alle Syrer in der Schweiz betrachten Baschar al-Assad als Teil der Lösung, sondern vielmehr als Teil des Problems – und dazu gehört auch Nazir Amir. Der 48-Jährige Kurde flüchtete im Februar 2013 aus Aleppo in die Schweiz.

Bevor er aus der einstigen Wirtschaftsmetropole floh, betrieb er dort ein Foto-Geschäft. Im Interview mit «10vor10» sagt Amir, dass sich die Menschen vor dem Regime fürchten. Der Grund: Das Regime unterdrücke Meinungsfreiheit und töte unschuldige Zivilisten – und der Bürgerkrieg habe dazu geführt, dass die Revolution wohl gescheitert sei. Angesichts der Geschehnisse in Syrien und Aleppo kann der 48-Jährige Kurde auch nicht verstehen, dass jemand Assad für seine Taten in Schutz nehmen könne.

Was sind die Hoffnungen der Syrer in der Schweiz? Manar Kerdy schreibt derzeit an seiner Doktorarbeit an der Universität Basel. Danach und wenn der Bürgerkrieg in Syrien endlich sein Ende genommen habe, hofft der 30-Jährige, wieder in sein Heimatland zurückkehren zu können. Der Grund: Er möchte seinen Landsleuten die Vorzüge der Schweiz näherbringen – allen voran das Schweizer Demokratieverständnis. Das gilt nicht für den 48-Jährigen Nazir Amir. Der Kurde floh vor dem Assad-Regime.

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