Die Vereinten Nationen haben Meldungen bestätigt, wonach mehr als 20 Soldaten der UNO-Friedenstruppe im israelisch-syrischen Grenzgebiet von syrischen Rebellen festgehalten werden.
Der Sicherheitsrat kam am Abend in New York zu einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung zusammen. «Die Mitglieder des Rates verurteilen die Festnahme der Blauhelmsoldaten durch bewaffnete Angehörige der syrischen Opposition», sagte Russlands UNO-Botschafter Vitaly Churkin im Anschluss. Sein Land präsidiert den Rat in diesem Monat.
Nach Angaben der UNO wurden die Soldaten bei einem regulären Einsatz von den Aufständischen festgesetzt.
Beobachter-Mission
Die Gegend werde weder von Syrien noch Israel kontrolliert, sondern sei «quasi Niemandsland», sagte Tschurkin. Wie viele Soldaten genau als Geiseln genommen wurden und woher sie stammen, blieb zunächst unklar. Sie gehören der Undof-Mission an, die seit den 1970er Jahren eine syrisch-israelische Waffenruhe auf den Golan-Höhen überwacht. «Sie sind unbewaffnet und haben mit dem derzeitigen Konflikt in Syrien nichts zu tun», sagte Tschurkin. «Das ist eine schwerwiegende Missachtung der UNO. Anscheinend wollen einige Gruppen derzeit unbedingt die geografischen Grenzen des Syrien-Konflikts ausweiten.»
Der Mission gehören Soldaten aus mehreren Ländern an (Österreich, Kroatien, Philippinen und Indien) – Österreich etwa stellt seit Beginn der Mission einen Grossteil der Soldaten. Das Verteidigungsministerium in Wien erklärte am Abend bereits, dass unter den Festgehaltenen keine Österreicher sind.
Medienberichten zufolge soll es sich um philippinische Soldaten handeln.
Die UNO hat nun nach eigenen Angaben ein Aufklärungsteam auf den Weg geschickt, um weitere Informationen zu beschaffen.
In einem Video, das auf Youtube kursiert, ist zu sehen, wie rund 30 Rebellen einen Konvoi unter ihre Kontrolle bringen. Die Aufständischen forderten die syrische Armee anschliessend auf, sich aus einem Dorf in der Nähe der Golan-Höhen zurückzuziehen.