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Sony sagt Filmstart ab
Aus Tagesschau vom 18.12.2014.
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International Terror-Drohung: Sony stoppt Film

Die Cyber-Angriffe auf Sony Pictures im November waren beispiellos. Nun drohen die Hacker auch Kinos für den Fall, dass sie den umstrittenen Film «The Interview» zeigen sollten - und Sony zieht Konsequenzen. Der umstrittene Streifen wird in den USA vorerst nicht gezeigt werden.

Nach Terrordrohungen gegen Vorführungen des umstrittenen Films «The Interview» hat das Filmstudio Sony Pictures den Kinostart abgesagt.

«Angesichts der Entscheidung einer Mehrheit unserer Kinobetreiber, den Film 'The Interview' nicht zu zeigen, haben wir beschlossen, den für den 25. Dezember geplanten Kinostart abzusagen», zitierten zahlreiche US-Medien am Mittwochabend aus einer Mitteilung des Filmstudios. Nach Berichten amerikanischer Medien wurde noch am Donnerstag eine offizielle Erklärung der Behörden erwartet, nach der Hacker im Auftrag Nordkoreas hinter der Affäre stecken.

Obama: Ohne Angst ins Kino gehen

US-Präsident Barack Obama empfahl den Amerikanern, trotz aller Drohungen «ohne Angst ins Kino» zu gehen. Vorerst seien die Drohungen nicht glaubwürdig, deutete er am Abend in einem Interview von «ABC News» an. «Wir bleiben wachsam, und wenn wir etwas sehen, das bedrohlich und glaubwürdig aussieht, werden wir die Öffentlichkeit warnen», sagte er.

«Wir respektieren und verstehen die Entscheidung unserer Partner und teilen natürlich auch ihr vorrangiges Interesse an der Sicherheit ihrer Angestellten und Kinobesucher», begründete Sony die Entscheidung zum Rückzug des Films aus den Kinos. Zudem habe sich Sony auch gegen jede andere Form der Veröffentlichung des Films entschieden, sei es als Video auf privaten Kabelkanälen oder auf DVD, zitierte das Magazin «Variety» eine Sony-Sprecherin.

Premiere in New York abgesagt

Zuvor hatten zahlreiche grosse Kino-Ketten in Nordamerika mitgeteilt, den Film nicht zeigen zu wollen. Auch die für Donnerstag geplante New Yorker Premiere wurde nach Medienberichten abgeblasen. Wie der «Hollywood Reporter» berichtete, verzichtet das Landmark's Sunshine Cinema darauf, den Film zu zeigen.

Die Angreifer hätten in E-Mails an Reporter konkrete Drohungen mit Verweis auf den 11. September 2001 veröffentlicht. Laut «Wall Street Journal» will auch die viertgrösste US-Kinokette Carmike Cinemas den Film nicht zeigen. Sony Pictures habe den Kinos die Entscheidung, ob sie den Streifen bringen wollen, selbst überlassen – ein beispielloses Vorgehen für Hollywood, wie das «Wall Street Journal» berichtete. Normalerweise stünden die Spielpläne Monate im Voraus fest. Das Filmstudio war zuletzt Ziel einer massiven Hacker-Attacke geworden.

Fiktives Attentat auf Nordkoreas Präsident

«The Interview» sollte am 25. Dezember in den USA starten. In dem Streifen bekommen zwei US-Journalisten, gespielt von Seth Rogen und James Franco, den Auftrag, den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bei einer Interview-Gelegenheit zu töten. In Deutschland sollte der Film, dessen Produktion rund 44 Millionen Dollar (etwa 35 Millionen Euro) gekostet hat, im Februar anlaufen.

Die Drohungen rund um den Film stammten vermutlich von denselben Personen, die Ende November die Computersysteme von Sony Pictures angegriffen hatten, berichtete das «Wall Street Journal». Unter Berufung auf Quellen bei der US-Bundespolizei FBI berichtete der Sender Foxnews, dass Nordkorea hinter diesen Cyberattacken stehe. Allerdings sei der Angriff «nicht unbedingt» aus dem Land selbst erfolgt.

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Norkorea: Erster Verdächtiger im Sony Pictures Hack
04:12 min
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Hackergruppe «Guardians of Peace»

Nach Angaben von CNN wollten US-Behörden dies noch heute Donnerstag in einer offiziellen Erklärung bestätigen. Dabei war es den Hackern in einer beispiellosen Aktion gelungen, flächendeckend auf die Datenbestände des Konzerns zuzugreifen. Über Tage war der IT-Betrieb von Sony Pictures lahmgelegt.

Eine Hackergruppe namens «Guardians of Peace» hat sich inzwischen zu den Angriffen bekannt und fordert konkret, den Film «The Interview» zu stoppen. Nordkorea bestritt offiziell, an der Attacke beteiligt gewesen zu sein.

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