Das Wichtigste in Kürze
- Bei dem Attentat am Mittwoch auf der Westminster Bridge und beim britischen Parlament sind nach Angaben der Polizei vier Personen, darunter der Angreifer getötet worden.
- Die Toten haben verschiedene Nationalitäten. Zuletzt war von fünf Toten die Rede gewesen.
- 29 verletzte Personen werden im Krankenhaus behandelt.
Das Attentat: Bei dem Anschlag nahe dem britischen Parlament in London hat ein Attentäter am Mittwoch drei Menschen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Zahlreiche Personen sind teils schwer verletzt worden.
Der Täter hatte zunächst Menschen auf der Westminster-Brücke nahe dem Parlament mit einem Auto umgefahren. Offenbar fuhr er mit dem Wagen weiter bis zum nahe gelegenen Parlamentsgebäude, wo er in einen Zaun vor dem Gebäude raste.
Anschliessend verletzte er einen Polizisten mit einem Messer tödlich. Gemäss einem Journalisten der «Daily Mail» rannte er weiter in Richtung Eingang zum Unterhaus. Nach etwa 20 Metern wurde er von zwei zivilen Sicherheitskräften erschossen.
Sitzung im Unterhaus unterbrochen: Die laufende Sitzung im britischen Unterhaus wurde nach den Schüssen unterbrochen. Ein Sprecher des Unterhauses sagte, die Abgeordneten seien angewiesen worden, das Parlamentsgebäude nicht zu verlassen.
Erst am späten Abend durften rund 1000 Menschen, die sich in Westminster aufgehalten hatten, nach Hause gehen, erklärte SRF-Korrespondent Urs Gredig.
Was weiss man über den Täter? Die Identität des Attentäters sei geklärt, sagte der Chef der britischen Terrorabwehr Mark Rowley. Details wurden jedoch nicht bekannt gegeben, um die Ermittlungen nicht zu behindern. Man glaube jedoch, dass es sich um einen Einzeltäter handle, der «von internationalem Terrorismus inspiriert» worden sei. Wie Rowley vor Journalisten präzisierte, gehe man von einer «islamistisch motivierten Gewalttat» aus .
Die Opfer: Der attackierte Polizist – ein 48-jähriger Familienvater – sowie eine etwa 40-jährige Frau, ein etwa 50-jähriger Mann kamen bei dem Attentat ums Leben.
Vier Mitglieder einer Studentengruppe der englischen Universität von Edge Hill in Lancashire und drei französische Schüler gehören zu den insgesamt rund 40 Verletzten. Auch fünf Touristen aus Südkorea sowie zwei Besucher aus Rumänien sind verletzt worden.
Derzeit würden 29 Verletzte im Krankenhaus behandelt, sagte Rowley. Davon befänden sich sieben in kritischem Zustand.
Schweizerinnen und Schweizer seien nach ersten Erkenntnissen keine unter den Opfern, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mit. Die Schweizer Vertretung in London stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden.
Mehrere Opfer hätten «katastrophale Verletzungen» erlitten, sagte ein Arzt aus dem nahe dem Parlament gelegenen St. Thomas Spital. Eine Frau wurde lebend, aber schwer verletzt, in der Nähe der Westminster Brücke aus der Themse gerettet, teilte die Hafenbehörde von London mit.
Die Ermittlungen: Hunderte Ermittler seien im Einsatz, die sich auf das Motiv, die Vorbereitungen und mögliche Komplizen des Mannes fokussierten, sagte ein Polizeisprecher. Den aktuellsten Stand zu den Ermittlungen finden Sie hier .
Die Reaktionen der Politik: Premierministerin Theresa May kündigte an, dass die Terrorwarnstufe in Grossbritannien trotz des Anschlags nicht erhöht werde. Sie bezeichnete den Anschlag als «krank und verkommen». Das Leben werde wie gewohnt weitergehen. «Morgen früh wird das Parlament zusammentreten wie immer.»
Nach der aktuellen Warnstufe in Grossbritannien gilt ein Anschlag bereits als «sehr wahrscheinlich». Viele Staats- und Regierungschefs äusserten ihre Betroffenheit und boten Grossbritannien Unterstützung an.
Mehr zu London
Das Attentat in London ist auf den Tag genau ein Jahr nach islamistischen Attacken in Brüssel verübt worden. Am 22. März 2016 rissen drei Selbstmordattentäter am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in der U-Bahnstation Maelbeek 32 Menschen mit in den Tod und verletzten mehr als 300.
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