- Bei zwei Bombenexplosionen im Südwesten der Philippinen sind mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 70 Personen verletzt worden.
- Die direkt betroffene philippinische Armee vermutet hinter den Anschlägen die islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf.
- Die Zahl der bestätigten Opfer steigt laufend. Bei den Todesopfern handelt es sich laut der Regionalregierung, der Armee und des Roten Kreuzes um sieben Soldaten, sechs Zivilisten und einen Polizisten.
Die beiden Sprengsätze detonierten in der Serantes Street, einer Hauptstrasse im Zentrum der Stadt Jolo in der Provinz Sulu, einer Inselgruppe ganz im Südwesten von Mindanao. Die gleichnamige Insel Jolo ist eine Hochburg der Terrormiliz.
Zunächst war kurz vor 12 Uhr mittags auf der Hauptstrasse ein neben einem Militärfahrzeug geparktes Motorrad mit einer Sprengladung zur Explosion gebracht worden. Rund eine Stunde später sprengte sich nur rund 100 Meter entfernt beim Gebäude der Stadtverwaltung eine Selbstmordattentäterin in die Luft. Die Polizei suchte umgehend die Gegend nach weiteren Sprengsätzen ab.
Hinter den Anschlägen wird die Extremistengruppe Abu Sayyaf vermutet. Sie soll auch für einen Bombenanschlag auf die katholische Kathedrale von Jolo im Januar 2019 verantwortlich sein, bei dem mehr als 20 Menschen ums Leben kamen.
Die Terrororganisation ist seit 30 Jahren im muslimischen Süden der Philippinen aktiv: auf Mindanao und den Inseln Basilan und Jolo, die zum Sulu-Archipel gehören. Abu Sayyaf will einen islamischen Gottesstaat auf den Südinseln errichten. Die Gruppe finanziert ihren bewaffneten Kampf seit Jahren mit Entführungen und Lösegeldforderungen.