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International Terrorismus verherrlicht? Komiker Dieudonné festgenommen

Facebook- und Twitter-Eintrag mit Folgen: Der umstrittene französische Komiker Dieudonné ist unter dem Vorwurf der Verherrlichung des Terrorismus festgenommen worden.

«Dok» zu «Charlie Hebdo»

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Eine Dokumentation erläutert die Arbeit auf der Redaktion des Satire-Magazins «Charlie Hebdo». Der Film aus dem Jahr 2006 ist ein historisches Dokument: Viele der gezeigten Zeichner, wie Cabu, Georges Wolinsky oder Tignous, sind beim Terroranschlag vom 7. Januar ermordet worden.

Bereits am Montag hatte die Pariser Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Terrorismus-Verherrlichung gegen den Komiker eingeleitet.

Der 48-Jährige hatte in einem Eintrag auf Facebook und Twitter den Spruch «Ich bin Charlie» für die Anschlagsopfer mit dem Namen des Attentäters in einem jüdischen Supermarkt vermischt. Konkret schrieb er: «Ich fühle mich wie Charlie Coulibaly.» Kritiker werten diesen Kommentar als geschmacklose Unterstützung für den Islamisten Amédy Coulibaly.

Bis zu sieben Jahre Haft möglich

Dieudonné hatte schon vor einem Jahr international für Schlagzeilen gesorgt. Gegen den Komiker wurden damals in Frankreich wegen judenfeindlicher Äusserungen in seinem Bühnenprogramm mehrere Auftrittsverbote verhängt. Von ihm stammt auch der «Quenelle»-Gruss, der an den Hitler-Gruss erinnert.

Die Verherrlichung von Terrorismus kann in Frankreich theoretisch mit bis zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100 000 Euro bestraft werden. Nicht eindeutige Kommentare wie die des dunkelhäutigen Dieudonné wurden in der Vergangenheit jedoch allenfalls mit vergleichsweise niedrigen Geldstrafen geahndet.

Dieudonnés Anwalt über Verhaftung empört

Der Anwalt von Dieudonné bezeichnete die vorläufige Festnahme seines Mandaten am Mittwoch als skandalös. «Wir befinden uns in einem Land mit Meinungsfreiheit? Heute Morgen hat die Regierung das demonstriert», spottete David de Stefano nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP. Laut französischer Justiz laufen nach den Attentaten der vergangenen Woche mit insgesamt 17 Todesopfern 54 Verfahren wegen des Verdachts auf Terrorverherrlichung.

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