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Golfstaaten gehen auf Distanz zu Katar
Aus Tagesschau vom 05.06.2017.
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Beziehungen abgebrochen Terrorismus-Vorwurf: Arabische Staaten gehen auf Distanz zu Katar

Das Verhältnis zwischen Katar und den anderen Golfstaaten ist seit langem angespannt. Die Nachbarn werfen dem Emirat vor, Terrororganisationen zu unterstützen. Jetzt eskaliert der Streit.

  • Sämtliche Nachbarstaaten Katars brechen ihre diplomatischen Beziehungen zu dem Golfemirat ab.
  • In den Emiraten haben die Fluggesellschaften Emirates und Etihad in der Folge die Flüge von und nach Doha gestrichen, die Airlines der andern Staaten taten das Gleiche.
  • Gekappt werden auch die Verkehrsverbindungen zu Wasser und zu Land. Zudem wird in Saudi-Arabien das Büro von Al-Jazeera geschlossen.
  • Grund sei Dohas «anhaltende Unterstützung des Terrorismus im Jemen und in Syrien».
  • Die vier Staaten werfen der katarischen Regierung vor, diese mische sich in ihre inneren Angelegenheiten ein und unterstütze Terrororganisationen.

Damit ist das kleine Emirat am Persischen Golf, in dem 2022 die Fussball-WM ausgetragen werden soll, weitgehend isoliert. Katars Nachbarländer Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) schlossen auch die Grenzen. Sie forderten Bürger Katars auf, in spätestens 14 Tagen auszureisen.

Aus Regierungskreisen in Riad hiess es, Katar verletze seit Jahren die Souveränität Saudi-Arabiens und wolle das Königreich spalten, wie die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA meldete. Katar umarme zahlreiche Terrororganisationen, um der Stabilität in der Region einen Schlag zu versetzen. Dazu zählten neben dem IS und den Muslimbrüdern auch Gruppen, die vom Iran gefördert würden.

Katar unterstützt ägyptische Muslimbrüder

Weltverband schweigt

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Die Fifa äussert sich bis auf weiteres nicht zu den Vorwürfen, wonach Katar, der Organisator der WM-Endrunde 2022, Terrororganisationen wie den Islamischen Staat unterstützen soll.

Das katarische Aussenministerium erklärte, es sei vom Abbruch der diplomatischen Beziehungen überrascht. Die Massnahmen seien ungerechtfertigt und basierten auf falschen Behauptungen. Katar sei einer Hetzkampagne ausgesetzt, die auf Verleumdungen basiere.

Das Verhältnis mehrerer Golfstaaten zu Katar ist seit langem angespannt. Bereits vor rund drei Jahren hatten Saudi-Arabien, Bahrain und die Emirate ihre Botschafter für einige Monate aus Katar abgezogen. Sie stiessen sich vor allem an der Unterstützung Katars für die ägyptischen Muslimbrüder. Ägypten, Saudi-Arabien und die VAE haben die Islamisten als Terrororganisation verboten.

Hackerangriff oder Daten-Leck?

Ende Mai löste ein Bericht auf der Nachrichtenseite der staatlichen Nachrichtenagentur von Katar unter den Golfstaaten neue diplomatische Verwicklungen aus. In dem Artikel hiess es, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani habe die Nachbarländer kritisiert und den schiitischen Iran als Staat gelobt, der zu Stabilität in der Region beitrage.

Das katarische Aussenministerium teilte danach mit, Unbekannte hätten die Nachrichtenseite der Qatar News Agency (QNA) gehackt und einen gefälschten Bericht verbreitet. Trotzdem hielten die Spannungen an.

US-Aussenminister Rex Tillerson rief die Staaten auf, ihre Streitigkeiten beizulegen. Offensichtlich gebe es in der Region einige Konflikte, die nun hochkochten, sagte er in Sydney. Er erwarte nicht, dass der Abbruch der Beziehungen zu Katar massgeblich Auswirkung auf den Kampf gegen den Terrorismus haben werde.

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