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International «Tödlicher Stoss» gegen Mafiazelle

Die italienische Polizei ging mit einer Grossoffensive gegen das organisierte Verbrechen vor. Bei Razzien in Rom und Kalabrien wurden über 100 Verdächtige festgenommen.

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Grossrazzien gegen Mafia in Italien
Aus Tagesschau am Vorabend vom 26.07.2013.
abspielen. Laufzeit 21 Sekunden.

Mit einer koordinierten Offensive in Rom und Kalabrien hat die italienische Polizei über 100 Verdächtige dingfest gemacht.

In der Hauptstadt gingen die Behörden mit mehreren Spezialeinheiten, Hundestaffeln, Mitgliedern der Wasserschutzpolizei und einem Hubschrauber gegen das organisierte Verbrechen vor. Insgesamt waren an die 500 Beamten im Einsatz. Die Polizei sprach von einem «tödlichen Stoss» gegen die römische Mafiazelle.

Im Visier der «Operation Neues Morgengrauen» in Rom und dem Vorort Ostia standen 51 Personen. Sie alle werden verdächtigt, einem der zwei grossen Mafia-Clans aus Rom und Sizilien anzugehören. Die Familien Fasciani und Triassi lebten laut Polizeiangaben in einer Art «pax mafiosa» friedlich nebeneinander. Das Einflussgebiet war unter den Familien klar aufgeteilt. So konnte jeder unbehelligt seinen illegalen Geschäften nachgehen. Dazu sollen unter anderem Drogenhandel, Schutzgelderpressung und die Manipulation von Spielautomaten gehören.

Die Ermittlungen gegen die beiden Familien reichten bis nach Spanien. Auf der Insel Teneriffa wurde einer der Köpfe der Triassi Familie festgenommen. Zwei Mafiosi wurden zudem in Barcelona verhaftet.

Fahndungserfolge dank Informanten

Auch in Kalabrien führte die Polizei eine grossangelegte Razzia durch. Dort standen Angehörige des 'Ndrangheta-Clans im Visier der Fahnder. Die Bande wird beschuldigt, über Jahre hunderte von Autounfällen vorgetäuscht – und so Millionen an Versicherungssummen kassiert zu haben. Insgesamt wurden 65 Verdächtige festgenommen. Unter den Verhafteten befinden sich auch Ärzte, Anwälte, Versicherungsmakler und Automechaniker.

Von dem Betrug ist angeblich auch eine örtliche Tochter der Zurich Insurance Group betroffen. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass es sich nicht zu laufenden Ermittlungen äussere.

Den Fahndungserfolg haben die Beamten zu einem Teil dem Chef der Mafia-Organisation zu verdanken, der zum Informanten wurde. Der 32-jähirge Guiseppe Giampa soll zwischen 2005 und 2011 in einem Bandenkrieg mehr als 20 Morde in Auftrag gegeben haben. Warum er der Polizei bei den Ermittlungen half, ist nicht bekannt.

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