US-Präsident Donald Trump ist zum Weltwirtschaftsforum in Davos aufgebrochen. Die Präsidentenmaschine Air Force One mit Trump an Bord startete kurz vor 03.00 Uhr MEZ vom US-Luftwaffenstützpunkt Andrews.
Kurz vor dem Abflug schrieb Trump beim Kurzmitteilungsdienst Twitter: In Davos werde er «der Welt sagen, wie grossartig Amerika ist». «Unsere Wirtschaft boomt jetzt und mit allem, was ich tue, wird es nur besser. Unser Land wird schliesslich wieder gewinnen.»
Bereits zuvor hatte der US-Präsident vor den Medien gesagt, dass er nach Davos gehen werde, um die Leute dazu zu bringen, in die USA zu investieren. Er werde sagen: «Kommt in die USA, ihr habt genug Geld! Aber ich glaube, ich muss gar nicht nach Davos. Sie kommen bereits, und zwar ziemlich schnell.»
Trump wird in Davos heute mit der britischen Premierministerin Theresa May und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentreffen. In beiden Treffen soll es um internationale Krisen, etwa in Nordkorea und im Iran, sowie um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus gehen.
Am Freitag trifft sich Trump auch mit Bundespräsident Alain Berset und Ruandas Präsident Paul Kagame. Zum Schluss seiner Reise wird der US-Präsident eine Rede vor den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums halten.
Der letzte US-Präsident, der an dem Treffen teilnahm, war Bill Clinton im Jahr 2000.
Kritik am Trump-Besuch
Trumps Auftritt ist umstritten. Etwas mehr als 1000 Menschen hatten am Dienstag in Zürich gegen das Weltwirtschaftsforum und vor allem die Teilnahme von Trump protestiert.
Eine Demonstration in Davos selbst war von der Graubündner Gemeinde zuvor abgelehnt worden mit der Begründung, aufgrund des starken Schneefalls der vergangenen Tage gebe es in dem Alpenort kaum Platz.
Auch unter den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums hat Trump viele Kritiker. Sie sehen in seiner Politik, kompromisslos die Politik des eigenen Landes durchsetzen zu wollen, eine Gefahr für den freien Handel und das Zusammenwachsen der Welt überhaupt – genau die Werte, für die das WEF in Davos eintritt.
So hatten etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch für Freihandel und Zusammenarbeit geworben und Abschottung einzelner abgelehnt.
Öffentliches Lob kam allerdings von US-Konzernchefs für die von Trump vorangetriebene Senkung der Unternehmenssteuern.