Die Umsetzung des Flüchtlingspaktes der EU mit der Türkei ist einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Die ersten türkischen Verbindungsoffiziere sind griechischen Medienberichten zufolge auf der Insel Lesbos angekommen. Auch auf der Ägäis-Insel Chios sind laut Berichten einige türkische Offiziere der Küstenwache eingetroffen.
Der Einsatz von türkischen Beamten vor Ort ist ein wesentlicher Bestandteil des vereinbarten Rückführungsprogramms. Diese Beamten sollten sozusagen in letzter Instanz entscheiden, welche Migranten, die kein Asyl in Griechenland erhielten, zurück in die Türkei gebracht würden, sagte der griechische Offizier weiter.
In Griechenland fehlen nach Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes vor allem Asylexperten sowie Dolmetscher, die Asylanträge behandeln und darüber entscheiden. Griechenland erwartet nach den Worten von Regierungschef Alexis Tsipras 2300 Beamte zur Unterstützung.
Der Zustrom von Migranten nach Griechenland hält derweil an. Von den griechischen Inseln Lesbos und Chios sind heute mehr als 2000 Flüchtlinge in Piräus und der kleineren Hafenstadt Elefsina angekommen. Die Zahl der Flüchtlinge, die sich in Griechenland aufhalten, steigt erstmals über die Marke von 50'000: Der Krisenstab bezifferte ihre Zahl auf 50'411.
Auf der Flucht infiziert
Tuberkulose, Windpocken, Hepatitis B – und das längst vergessene Läuserückfallfieber: Flüchtlinge kommen mit durch Impfungen eingedämmten oder sogar ausgerotteten Krankheiten nach Europa. Gentests zeigen, dass sie auf der langen und kräftezehrenden Reise sowie in der Enge der Flüchtlingslager infizierten haben. |