In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben 10'500 Deutsche eine sogenannte Steuer-Nacherklärung abgegeben. Darin erklärten sie, Schwarzgeld im Ausland zu haben. Dies berichtet die Zeitung «Welt am Sonntag» und beruft sich auf eine Umfrage in den Finanzministerien der Bundesländer.
Bis Ende des Jahres könnte die Zahl auf über 20'000 steigen. «Das ist viel, und viel mehr, als zu erwarten war», sagte der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, der Zeitung. Die Zahlen belegten, «wie gross das Problem mit Schwarzgeld im Ausland war und ist». Die meisten Selbstanzeigen gab es dem Bericht zufolge in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern.
Im Rekordjahr 2014 verzeichneten die Finanzämter sogar rund 40'000 Meldungen. Zu Beginn dieses Jahres verschärften Bund und Länder jedoch die Regeln für den Steuer-Ablasshandel mit dem Staat. Experten prognostizierten deshalb nach dem Run auf die Finanzämter 2014 einen Rückgang der Selbstanzeigen.