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Unglück in Südindien Giftiges Gas aus Plastikfabrik tötet 11 Menschen

  • Bei einem Gasunglück in einer Chemiefabrik in Indien sind mindestens elf Menschen, darunter ein Kind, ums Leben gekommen.
  • Mindestens 800 weitere wurden mit Augenreizungen, Atembeschwerden oder wegen Bewusstlosigkeit hospitalisiert.
  • Die Behörden brachten mehr als 3000 Anwohner in Sicherheit.

In der Fabrik des südkoreanischen Chemieunternehmens LG Chem in der Hafenstadt Visakhapatnam im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh ist laut Polizeiangaben in der Nacht auf heute Styrol entwichen. Diese Substanz wird bei der Plastikherstellung benötigt. Sie ist farblos und kann in hoher Konzentration nach Angaben von Wissenschaftlern die Lungen und das Nervensystem beeinträchtigen – und manchmal sogar zum Koma führen. Die Fabrik stellt unter anderem Plastik für Spielsachen her.

Situation ist unter Kontrolle

Als Vorbereitung auf die Wiederaufnahme der Produktion nach Wochen strikter Corona-Ausgangssperre fanden in der Fabrik Wartungsarbeiten statt. Die Untersuchungen zur Unglücksursache dauerten noch an. Das Leck in einem Styrol-Behälter sei inzwischen wieder abgedichtet, sagte Chef der nationalen Katastrophenschutzbehörde bei einer Pressekonferenz. Die Situation sei unter Kontrolle.

Die Firma LG Chem teilte mit, sie unternehme alles, um sicherzustellen, dass die betroffenen Menschen rasch medizinisch versorgt würden. «Wir sind dabei herauszufinden, was genau passiert ist», sagte ein Firmenvertreter in Seoul.

Indiens Premier Narendra Modi twitterte, er bete für die Sicherheit und das Wohl aller in der Stadt. Die zuständige Verwaltung forderte Bürger in einem Radius von drei Kilometern um die Fabrik am Morgen über soziale Netzwerke auf, mit feuchten Masken oder Tüchern Mund und Nase zu bedecken.

SRF 4 News, 07.05.2020, 14.00 Uhr. ; 

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