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International US-Geheimdienste spähen Milliarden Briefe aus

Im Hunger auf private Daten soll das Weisse Haus Briefumschläge von Amerikanern abfotografiert haben. In der Schweiz wäre eine solche Datensammlung nicht möglich.

Die USA lassen offenbar den gesamten Briefverkehr innerhalb des Landes registrieren. Absender und Empfänger jeder über den staatlichen Postdienst USPS verschickten Sendung werden von Computern abfotografiert, berichtete die «New York Times». Die Zeitung beruft sich dabei unter anderem auf Mitarbeiter des US-Justizministeriums und auf einen ehemaligen Agenten der amerikanischen Bundespolizei FBI.

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USA scannen gesamte Briefpost - 160 Mrd Umschläge pro Jahr (Beat Soltermann)
aus Info 3 vom 04.07.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 51 Sekunden.

Rund 160 Milliarden Postsendungen sollen in dem vermeintlichen Überwachungsprogramm «Mail Isolation Control and Tracking» (MICT) vergangenes Jahr fotografiert worden sein. Auf diesem Wege soll die US-Regierung die Briefkontakte von Millionen Amerikanern zurückverfolgen können. Wie lange die Daten gespeichert werden, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Das MICT-Programm diene vor allem der Arbeit amerikanischer Strafverfolgungsbehörden. Es wurde 2001 ins Leben gerufen, nachdem Briefe mit dem tödlichen Gift Anthrax an US-Politiker verschickt worden waren. Einen Brief tatsächlich zu öffnen, erfordert dagegen den Beschluss eines Richters.

Schweizerische Post scannt Adressen

Auch bei der Schweizerischen Post werden die Adressen der Empfänger maschinell erfasst. Jedoch nur 40 Prozent der maschinenfähigen Sendungen. Diese Daten bleiben dann bis zu einem Monat im System gespeichert. Die eingeschriebenen Briefe bis zu einem Jahr.

«Dieser Vorgang ist jedoch nicht dafür gedacht, Adressen zu speichern», sagt Mediensprecher Bernhard Bürki zu SRF News Online. Die Post wolle nur sicherstellen, dass die Sendungen bei allen Eventualitäten nachvollziehbar sei.

«Die Daten unterliegen dem Postgeheimnis», betont Bürki. Nur im Rahmen des Bundesgesetz zur Überwachung von Post- und Fernmeldeverkehr sei für Untersuchungsbehörden möglich, an die Daten zu gelangen.

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