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International US-Luftangriffe dämpfen IS-Kampfwut – aber nicht mehr

In Kobane tobt seit Tagen ein Krieg um Häuserzeilen. Aus der Luft haben die USA ihre Angriffe fortgesetzt. Was diese Luftschläge bringen, ist unklar. Derweil hat die Luftwaffe von Syriens Machthaber Baschar al-Assad Rebellenstellungen bei Damaskus unter Feuer genommen.

Die USA und ihre Verbündeten setzen den Luftkrieg gegen den IS in der Nacht zum Freitag fort. Laut den Menschenrechtsbeobachtern wurden dabei zwei Stellungen der Dschihadisten im Osten Kobanes und einer im Süden der Stadt getroffen.

Bereits am Donnerstag haben die USA neun Luftangriffe gegen Stellungen der IS-Terrormiliz geflogen. Wie das Zentralkommando des US-Militärs mitteilte, galten sechs Luftschläge Zielen südlich von Kobane.

Rauchsäule die über einem Quartier in Kobane aufsteigt.
Legende: Die US-Angriffe galten vor allem Zielen im Süden von Kobane. Es sollen kaum noch Zivilisten in der Stadt sein. Reuters

Unklar, was es bringt

Drei weitere richteten sich gegen IS-Stellungen nördlich der Stadt an der syrisch-türkischen Grenze. Südlich der Stadt seien zwei von IS-Kämpfern besetzte Gebäude sowie ein Panzer und ein schweres Maschinengewehr zerstört worden, hiess es. Eine Kampfstellung des IS sei von den Bombern beschädigt, eine kleinere sowie eine grössere IS-Einheit getroffen worden.

Bei den drei Angriffen im Norden der Stadt hätten die Piloten zwei Gebäude der Terrormiliz zerstört und zwei kleinere IS-Einheiten getroffen. Auch im Irak seien Angriffe gegen die Dschihadisten geflogen worden.

Ob die Angriffe die IS-Extremisten von einem weiteren Vorrücken auf die Stadt abgehalten haben, ist unklar. Zumindest Syriens Machthaber Baschar al-Assad scheinen sie aber inspiriert zu haben.

Auch Baschar al-Assad wirft Bomben

Bei einem Angriff seiner Luftwaffe in der Nähe der Hauptstadt Damaskus starben am Donnerstag nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 25 Menschen. Zahlreiche weitere seien schwer verletzt worden.

Die Kampfjets von Assads Luftwaffe hätten bei mehreren Angriffen ein von Rebellen kontrolliertes Gebiet bombardiert.

USA wollen keine Forderungen an die Türkei stellen

Wiederum von kurdischer Seite mehren sich die Proteste über die Verhaltenheit der Türkei. Man wirft dem Land an Syriens Nordgrenze vor, die kurdischen Kämpfer in Kobane mit Absicht nicht zu unterstützen. Die Türkei bestreitet diese Auslegung. Ein Alleingang mit Bodentruppen schliesst Ankara bis jetzt kategorisch aus.

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Derweil versucht die US-Regierung, ihre Zusammenarbeit mit der Türkei zu verstärken. US-Aussenministeriumssprecherin Jennifer Psaki teilte am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit, in der kommenden Woche werde sich eine Militärdelegation nach Ankara begeben, um die bereits begonnenen Gespräche über den gemeinsamen Kampf gegen den IS fortzusetzen.

Es gebe «fortlaufende» Gespräche über die Rolle der Türkei in dem Kampf. Es gehe derzeit nicht darum, an die Türkei «Forderungen zu stellen», sagte Psaki. Washington hatte bereits den pensionierten US-General John Allen und den Irak-Beauftragten Brett McGurk nach Ankara geschickt.

Auch Europa wird langsam nervös

Die Katastrophe von Kobane beschäftigt nicht nur die Streitkräfte verschiedener Länder. Inzwischen ist sie auch ganz oben auf der Agenda europäischer Politiker gelandet.

Die EU-Innenminister vereinbarten an einem Treffen vom Donnerstag in Luxemburg, künftig verstärkt gewaltbereite Europäer, die sich etwa der IS-Terrormiliz anschliessen wollen, an den Aussengrenzen der EU zu stoppen.

So sollen bestimmte Reisende – etwa alle Passagiere eines Flugzeugs aus einer kritischen Region – ab sofort wieder systematisch an der Grenze kontrolliert werden. Dabei sollen Zöllner die Pässe elektronisch mit der europaweiten Fahndungsbank SIS sowie der Interpol-Datenbank überprüfen, um potenzielle Terroristen zu entdecken.

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