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US-Wahlen «Ein Latino, der für Trump stimmt – das wäre Wahnsinn»

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Mexikaner bis vor kurzem pauschal als Drogensüchtige, Diebe und Vergewaltiger verunglimpft. Gegenüber dem mexikanischen Präsidenten hingegen betonte er, was für gute Menschen in Mexiko leben. Wie kommt die Kehrtwende bei den Wahlberechtigten an?

Menschen schieben Einkaufswagen über den Parkplatz vor einem Supermarkt namens Marketon. Ein gelbes Schild preist billiges Fleisch auf Englisch und Spanisch an.

Gegenüber ist ein Laden mit dem Namen El Mundo Latino, wo Geld nach Mexiko geschickt werden kann. Ein Ehepaar mit drei Kindern geht über den Parkplatz. «Ich glaube nicht, dass er ein Freund Mexikos ist. Er sagt das nur, um Stimmen der Latinos zu holen», meint die Mutter. Aber Donald Trumps Kalkül werde nicht aufgehen, meint sie: «Es wäre Wahnsinn, wenn ein Latino für ihn stimmen würde, nach all dem was er gesagt hat.»

Ein Mann lädt grosse Pakete mit Wasserflaschen in seinen Kleinlaster. Trumps Rede beeindruckte ihn nicht. Trump sei ein Rassist, sagt er. «Als Präsident wäre er gefährlich», meint der Bauarbeiter, nicht nur für die USA, sondern auch für alle Länder, die mit den USA alliiert seien.

Beim Gedanken daran wirft er seinen Schlüsselbund nervös von einer Hand in die andere. «Wir müssen ihn verhindern. Wenn ich nicht wählen darf, muss ich schauen, dass Freunde an die Urne gehen.» Die Demokraten seien besser. «Sie haben stets mehr gemacht für uns als die Republikaner. Wo diese Gouverneure sind, geht es den Einwanderern schlechter.»

Audio
«Wahnsinn, wenn ein Latino für Trump stimmen würde»
aus Rendez-vous vom 01.09.2016. Bild: Priscilla Imboden, SRF
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 32 Sekunden.

«Wir kommen hierher, um zu arbeiten»

Nebenan, im Fastfood-Laden für Burritos, hält Donald Trump auf dem TV-Bildschirm an der Wand seine Rede zur Einwanderung. «Keine Amnestie» steht in grossen Lettern darunter. Der Mann an der Theke meint: «Dieser Mann spinnt. Ich beachte ihn nicht. Wer weiss, ob er oder Hillary besser ist – ich weiss es nicht.»

Eine Frau sitzt in der Ecke unter dem Bildschirm auf dem Teller mit einem frittierten Taco. Sie sagt: «Wir kommen hierher, um zu arbeiten. Wir erledigen Arbeit, die die Menschen hier nicht machen wollen. Wir kommen nicht hierhin, um etwas zu stehlen oder kriminell zu sein.» Der Plan, elf Millionen illegale Einwanderer auszuschaffen, sei eine Katastrophe, sagt die Frau. «Es würde viele Familien zerstören, wenn die Eltern ausgeschafft werden und die Kinder hier bleiben oder umgekehrt. Eine Familie muss zusammenbleiben.»

Trump sucht Wähler lieber in seiner Peergroup

Trump ist nicht nur in Reno bei den Latinos unbeliebt. Nur wenige von ihnen landesweit wollen den Reality-Show-Star und Immobilienmogul wählen. Sie sind die Wählergruppe, die am stärksten wächst, und sie machen momentan zwölf Prozent der Stimmen aus.

Nach dieser Rede ist aber klar, dass Trump auf ihre Stimmen verzichtet. Er setzt darauf, dass er dafür ältere weisse Männer mobilisieren kann. Sie sprechen auf seine harte Linie bei der Einwanderung an.

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