- Die restriktive Visapolitik von US-Präsident Trump schwächt den Forschungsstandort USA.
- Grosse US-Firmen wie Google beschäftigen deshalb zunehmend Angestellte in Kanada.
- Insbesondere das nur drei Autostunden von Seattle entfernte Vancouver profitiert.
75'000 sogenannter Techworker arbeiten mittlerweile in Vancouver für amerikanische Firmen wie Google, Facebook oder Amazon. Nun kommen noch mehr, da die bisherige Visapolitik für Hochqualifizierte in den USA unter Beschuss steht.
«Silicon Valley North»
Kanada empfängt die Forscher aus aller Welt mit offenen Armen. Sie kommen, wenn sie fixfertig ausgebildet sind. Und tragen in Kanada mit ihren hohen Löhnen zu wirtschaftlichen Prosperität des Landes bei. Der kanadische Unternehmer Michael Tippett hat den Trend erkannt und hilft mit seiner Agentur «True North» amerikanischen Firmen ihre Satellitenbüros in Vancouver zu errichten. Er bestätigt den Trend: «Die Visagesetze werden immer strenger und einige Angestellte dürfen in den USA nicht mehr arbeiten oder sind unsicher, was ihre Zukunft angeht.»
Städte wie Vancouver kriegen nun die Chance, diese Leute alle aufzunehmen, die nicht wissen, wohin.
So mancher in der IT-Branche spricht von Vancouver deshalb als «Silicon Valley North».
Kampf um Talente
Stadtentwickler Brian Buggey, der in Vancouver für den Technologiesektor zuständig ist, sieht seine Stadt vor einem massiven Wachstumsschub. Bis 2030 sollen die Einwohnerzahl von heute zwei auf drei Millionen hochschnellen und 200'000 neue Jobs entstehen. Früher, so Buggey, hätten die Unternehmer nur nach Statistiken entschieden, wo sie sich niederlassen wollen. Heute allerdings geht es darum, die richtigen Talente zu finden.
Talente sind heute da, wo sie Rad fahren, zu Fuss gehen und gut leben können.
Und da habe Vancouver als Stadt mit seiner spektakulären Natur gleich vor der Haustür ideale Voraussetzungen als attraktive Wohnalternative etwa zu San Francisco oder Seattle.
Dominierende Aufbruchstimmung
Das rasante Wachstum schafft allerdings nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer. Die Wohnkosten steigen, wer weniger gut verdient oder gar keinen Job hat, sieht die Entwicklung skeptischer und beklagt zuweilen den Ausverkauf von Vancouver. Die Aufbruchsstimmung ist trotzdem grösser als die Bedenken. Und so mancher IT-Angestellte überlegt sich, die kanadische Staatsbürgerschaft anzunehmen.
Die Marke Kanada hat wirklich zuletzt profitiert und ich glaube, die Marke USA hat gelitten.
So mancher in Vancouver dürfte demnach gar nicht so unglücklich über die Wahl von Donald Trump sein. Entpuppt er sich mit seiner «Buy American, Hire American»-Strategie doch geradezu als kanadischer Wirtschaftsförderer.
«Kommt zu uns!»
Bereits im Februar buhlte der mittlerweile zum französischen Präsidenten gewählt Emmanuel Macron auf Facebook um amerikanische Forscher. Dies, weil die neue Regierung Trump skeptisch gegenüber Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Fakten sei. |
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