Vier Wochen nach den Wahlen in Italien hat Pier Luigi Bersani, der Chef der Demokratischen Partei (PD), mit der schwierigen Suche nach einer Regierungsmehrheit im Parlament begonnen.
Als erstes berät sich Bersani am Wochenende mit Arbeitgeberverbänden. Am Montag ist ein Treffen mit den Gewerkschaften geplant.
Sollte der Parteichef scheitern, drohen dem Land Neuwahlen.
Präsident Napolitano wünscht Gespräche mit Mitte-Rechts
Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano hatte Bersani am Freitag den Auftrag erteilt, eine tragfähige Mehrheit im Parlament zu finden – und dies bereits in den nächsten Tagen.
Napolitano wünsche vor allem einen Dialog Bersanis mit Silvio Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PdL) über Reformprojekte, berichtete der Mailänder «Corriere della Sera».
Eine von Berlusconi angestrebte grosse Koalition hatte Bersani in den letzten Wochen allerdings wiederholt abgelehnt.
Das linke Bündnis hatte vor vier Wochen zwar die Parlamentswahlen gewonnen und dabei im Abgeordnetenhaus eine klare Mehrheit erreicht. Doch dem Bündnis fehlt zum Regieren im Senat einen Partner.
«Ohne PdL gibt es keine Mehrheit», sagte Berlusconi, «man muss mit uns sprechen.» Der dreifache frühere Ministerpräsident, der selbst nicht mehr Regierungschef werden will, unterstrich Übereinstimmungen seines Mitte-Rechts-Bündnisses mit dem Programm Bersanis.
Dieser will eine «Politik des Wandels», soziale Reformen und Wachstumsimpulse in den Zeiten der Verschuldung und Rezession.