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Frankreich hat gewählt Wahlpartys mit wuchtigen Bässen und listigen Wortspielen

Was für eine Nacht. Zwei Wochen lang haben diese Anhänger, viele unter ihnen ganz jung, für Macron geworben – ermüdet ernten sie jetzt die Früchte ihres Einsatzes. In Macrons politischem Aufstieg, der für viele wie aus dem Nichts kam, spiegelt sich ihr eigenes Engagement.

Patrik erging es auch so, mit 58 erstmals so ein Einsatz – weil das eine Bewegung sei, nicht eine Partei. Endlich ist da offenbar jene Kraft, die die beiden alten Regierungsparteien quasi sprengt.

Kein Zweifel am Sieg Macrons

Dass Marcon erst noch vorne liege, vor Marine Le Pen, sei ein wichtiges Zeichen für den Zusammenschluss, sagt ein junger Mann. Nicht ohne Bedenken, ob es nicht zur Blockade der andern kommen könnte, wenn es um die Parlamentswahlen gehe.

Nicht aber gezweifelt wird am Sieg in 14 Tagen. Keine andere Partei werde sich jemals für Le Pen aussprechen – jetzt, wo selbst die Konservativen Raffarin und Fillon Macron empfehlen.

Wuchtige Bässe für die Stimmung

Lange mussten die Anhänger ausharren, wurden mit wuchtigen Bässen in Stimmung gebracht, bis ihr Held endlich kam und ganz präsidial zu ihnen sprach. In einem Jahr das Gesicht der Politik umgekrempelt zu haben, das sei eine Leistung.

Aber das Ziel ist erst erreicht, wenn Macron Präsident ist – Präsident aller Franzosen, Präsident der Patrioten im Angesicht der Bedrohung durch die Nationalisten.

Randale nach der Wahl

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Am Abend der ersten Wahlrunde kam es in Paris zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und linksradikalen Demonstranten. 143 Personen seien vorläufig festgenommen worden, so ein Polizeisprecher. Sechs Polizisten und drei Demonstranten wurden leicht verletzt. Ausschreitungen gab es vor allem auf dem Bastille-Platz und auf dem Platz der Republik.

Mineralwasser beim Front National

Die Nationalisten ihrerseits feiern mit Mineralwasser aus Papp-Bechern vor dem kleinen Parteilokal des Front National: vielleicht 50 Leute, welche in den letzten Monaten Wahlkampf gemacht haben für ihre oberste Chefin Marine Le Pen. Hier, in der Stadt Fréjus, die seit drei Jahren von einem jungen Frontisten-Bürgermeister präsidiert wird, der Kampagnenleiter von Marine Le Pen ist.

Jocelyne Montesi ist Front-National-Gemeinderätin dieser Stadt. Sie ist enttäuscht, dass Le Pen weniger Stimmen geholt hat als Emmanuel Macron. Und sie sagt, was ihr nun Angst macht: Er habe kein Programm, er sei nur auf die Bühne geschoben worden.

Und zwar durch Präsident Hollande. Also ginge das sozialistische Programm mit Macron einfach weiter. Und trotzdem glaubt sie daran, dass es ein Sieg von Marine Le Pen in zwei Wochen möglich sei. Sie hoffe es, sie bete dafür.

Gegen mehrere Parteien

Anderer Meinung ist einer, der während Wochen Werbezettel verteilt hat für den Front National. Er sei glücklich, dass der Front National überhaupt in der zweiten Runde sei und da müsse die Partei nicht gegen eine andere Partei antreten, sondern gegen mehrere.

Weil sich alle gegen den Front National zusammenschliessen würden, um dem Klon des amtierenden Präsidenten Hollande zum Durchbruch zu verhelfen. Pardon: dem Clown von Präsident Hollande, macht er ein listiges Wortspiel und zwinkert mir mit dem rechten Auge zu.

Macron «gleich» Hollande

Und immer wieder kommt dieser Vergleich: Macron «gleich» Hollande. Wer im zweiten Wahlgang nicht für Le Pen stimme, entscheide sich für eine weitere Amtszeit des unbeliebten aktuellen Präsidenten, meint Florent Erard, der 27-jährige Chef der Front-National-Jugendsektion.

Und mit dieser Front-National-Gewissheit geht der Wahlkampf ab heute Montag in die zweite Runde, wie der Vizepräsident der Frontisten-Hochburg, Gilles Longo sagt.

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