Das Wichtigste in Kürze
- Der verheerende Waldbrand im Zentrum Portugals hat viele Menschen in der Nacht überrascht.
- Die Löscharbeiten sind schwierig: Weil der Rauch so stark ist, können Helikopter und Löschflugzeuge nicht effizient gegen die Flammen ankämpfen.
Der verheerende Waldbrand in der Gegend um Pedrógão Grande in Portugal verlangt den Rettungskräften alles ab. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz, inzwischen kommt Hilfe auch aus dem benachbarten Ausland.
Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig. «Die Rauchwolken sind sehr tief, Helikopter und Löschflugzeuge können deshalb gar nicht effizient arbeiten», sagte Portugals Innenstaatssekretär Jorge Gomes, der in der Nacht zu den Einsatzkräften eilte. «Wir versuchen alles Mögliche und Unmögliche, um dieses Feuer zu löschen.»
«Das fühlt sich nicht wirklich an, nicht von dieser Welt», sagte der Bürgermeister von Pedrógão Grande, Valdemar Alves. «Das ist ein echtes Inferno, wo etwas haben wir noch nie gesehen.»
«Gestern schienen die Flammen noch weit weg zu sein»
Das Feuer war am frühen Samstagnachmittag ausgebrochen – vermutlich durch den Blitzschlag eines trockenen Gewitters. «Wir sahen die Flammen gestern, aber sie schienen weit weg zu sein – ich hätte nie gedacht, dass sie bis hierher kommen würden», zitiert die Nachrichtenagentur AP Isabel Brandao, eine Bewohnerin der Gegend um Pedrógão Grande. «In der Nacht, gegen 3.30 Uhr, weckte mich meine Schwiegermutter – seither haben wir kein Auge mehr zugetan. Wir hatten Angst, das Feuer würde auch bis zu uns kommen.»
Bewohner des Dorfes Nodeirinho berichteten, eine vierköpfige Familie habe ihr Haus verlassen und mit einem Auto fliehen wollen. Der Wagen sei aber von einem «Tornado von Flammen». Inzwischen ist bekannt, dass zahlreiche Menschen so in ihren Fahrzeugen starben.
Weite Teile Portugals erleben zurzeit eine Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 30 Grad. «Das Problem ist der ausbleibende Regen», sagte Bewohnerin Brandao. «Hätte es geregnet, wäre dies niemals passiert.»
Waldbrand in Portugal
-
Bild 1 von 9. Die Flammen fressen sich durch den Wald von Pedrogao Grande. Der Wind erschwert die Löscharbeiten. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 2 von 9. Die Rettungskräfte sind im Grosseinsatz. Ganze Dörfer sind von den Flammen eingekesselt, viele Menschen wurden vom Feuer überrascht. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 3 von 9. Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa hat den Ort besucht. Dabei spendet er auch dem Bürgermeister von Pedrógão Grande, Valdemar Alves, Trost. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 4 von 9. Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa beobachtet mit Innenministeriums-Staatssekretär Jorge Gomes in der örtlichen Zivilschutzzentrale den Einsatz. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 9. Die Anwohner können nur hilflos zuschauen, wie das Feuer das Land verschlingt. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 6 von 9. Ein Feuerwehrmann versucht die Flammen wenigstens einzudämmen, damit das nahegelegene Dorf Avelar nicht auch vom Feuer erfasst wird. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 7 von 9. Die Rettungskräfte sind im Grosseinsatz: 700 Feuerwehrleuten kämpfen mit über 220 Fahrzeugen und zwei Löschflugzeugen gegen das Inferno an. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 8 von 9. Der Kreis Pedrógão Grande hat auf 128 Quadratkilometer Fläche lediglich rund 4000 Einwohner. Die nahezu unberührte Natur mit Lagunen und Stauseen zog in den vergangenen Jahren immer mehr Wanderer und Wassersportler an. Bildquelle: Keystone .
-
Bild 9 von 9. Auf Bitte Portugals würden über die Nothilfekoordinierung der EU Löschflugzeuge organisiert. Frankreich hat schon drei Maschinen zugesagt und Spanien helfe ebenfalls mit Flugzeugen. Bildquelle: Keystone .