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Wirtschaftsnobelpreis Verhaltensökonom Richard Thaler geehrt

  • Der Nobelpreis für Wirtschaft geht dieses Jahr an Richard Thaler. Er lehrt derzeit in Chicago.
  • Er wird für seine Überlegungen ausgezeichnet, wonach Menschen wirtschaftliche Entscheide nicht bloss aus rein rationalen Überlegungen fällen.
  • Der Nobelpreis wird seit 1901 vergeben, der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften seit 1969.

Der US-Verhaltensökonomen Thaler wurde für seine Beiträge zur Verhaltensökonomie mit dem Wirtschaftsnobelpreis geehrt. Dabei geht es etwa um psychologische Faktoren, die hinter wirtschaftlichen Entscheidungen stehen.

Der Verhaltensökonom habe gezeigt, dass begrenzte Rationalität, soziale Präferenzen und ein Mangel an Selbstbeherrschung systematisch Entscheidungen und Marktergebnisse beeinflussten, hiess es in der Begründung für die Auszeichnung.

Brücke zwischen Wirtschaft und Psychologie

Thalers Arbeit habe eine Brücke geschlagen zwischen den wirtschaftlichen und psychologischen Analysen der Entscheidungsprozesse von Individuen, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften mit.

«Seine empirischen Befunde und theoretischen Einsichten waren massgeblich für die Schaffung des neuen und schnell wachsenden Gebiets der Verhaltensökonomie, die einen tiefgehenden Einfluss auf viele Bereiche der wirtschaftlichen Forschung und Politik gehabt hat.» Thaler arbeitet an der University of Chicago.

Mangelnde Selbstdisziplin

Der Wissenschaftler entwickelte unter anderem die Theorie zur «geistigen Buchhaltung» und erklärte, wie Menschen in Gedanken finanzielle Entscheidungen vereinfachen. Er zeigte zudem, warum man Dinge oft als wertvoller betrachtet, wenn man sie selbst besitzt.

Auch nahm sich der im US-Bundesstaat New Jersey geborene Ökonom Neujahrs-Vorsätze vor. Dabei untersuchte er, warum diese oft zum Scheitern verurteilt sind. Die gleiche mangelnde Selbstdisziplin mache es vielen Menschen schwierig, für das Alter zu sparen, fand er ausserdem heraus.

Kein klassischer Nobelpreis

Die mit umgerechnet rund 1'000'000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung geht nicht auf das Testament des Erfinders Alfred Nobel zurück. Sie gilt daher nicht als klassischer Nobelpreis. Verliehen wird der Wirtschafts-Preis trotzdem gemeinsam mit den traditionellen Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden am 10. Dezember – dem Todestag des Preisstifters.

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