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International Zugunglück in Spanien: Ermittlungen gegen Lokführer

Der Lokführer des spanischen Unglückszuges gerät immer mehr Bedrängnis. Der Mann wurde vernommen, ist aber wieder auf freiem Fuss. Gegen ihn wird nun offiziell wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Gegen den Lokführer des Unglücks-Zuges von Spanien ist ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet worden. Der Mann wurde aus dem Krankenhaus entlassen, verhaftet und auf die Hauptpolizeiwache im Unglücksort Santiago de Compostela gebracht. Dort wurde er vernommen.

Bis zum Prozess ist der Mann aber auf freiem Fuss, da keine Fluchtgefahr besteht. Er muss sich allerdings regelmässig bei Gericht melden und seinen Pass abgeben.

Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr der Lokführer am Mittwochabend wenige Kilometer vor der Einfahrt in den Bahnhof von Santiago seinen Zug in die Katastrophe. In einer Tempo-80-Zone war er aus noch unbekannten Gründen mit 190 Kilometern pro Stunde unterwegs.

«Ich habe es vermasselt»

178 Fahrgäste und Bahnmitarbeiter wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Am Samstag teilten die Regionalbehörden Galiciens mit, 31 Verletzte des Unglücks seien noch in kritischem Zustand. Die offizielle Trauerfeier für die 78 Todesopfer des Unglücks soll am Montag in der Kathedrale von Santiago stattfinden. Erste Todesopfer wurden am Samstag beigesetzt.

Der Lokführer war bereits Donnerstagabend im Krankenhausbett festgenommen worden. Am Freitag verweigerte er der Polizei nach Medienberichten die Aussage. Auch das Angebot psychologischer Betreuung habe er zurückgewiesen. Einem Bericht der Zeitung «El Mundo» zufolge soll der Mann kurz nach dem Unglück gesagt haben: «Ich habe es vermasselt, ich möchte sterben.» Laut Medien hat der Lokführer im Gespräch mit Vorgesetzten eingeräumt, viel zu schnell gefahren zu sein.

Verkehrsministerin Ana Pastor wies Vorwürfe von Gewerkschaften, Medien und Kollegen des Lokführers zurück, die Sicherheitssysteme an der engen Unglückskurve seien ungenügend. Das System erfülle alle spanischen und europäischen Vorschriften. «Auch die Arbeiter müssen sich an die Vorschriften halten», sagte sie. Die Ermittlungen würden den Hergang klären.

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