Die Basler SVP steht vor einer Zerreissprobe. Die Staatsanwaltschaft führt derzeit Ermittlungen gegen Parteisekretär und Grossrat Joël Thüring, dies wegen einer Anzeige von Parteikollege und Nationalrat Sebastian Frehner. Das haben die beiden gegenüber dem Regionaljournal bestätigt, nachdem die Zeitung «bz Basel» den Fall öffentlich machte.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt derweil, in der Geschichte der Basler Kantonalpartei ist diese Episode bei weitem kein Einzelfall. Vielmehr hat die Partei eine ganze Reihe interner Machtkämpfe und Auseinandersetzungen ausgetragen, nicht selten in der Öffentlichkeit.
So bezeichnete beispielsweise die damalige Präsidentin Angelika Zanolari 2004 ihren eigenen Fraktionspräsidenten Eugen Schmid öffentlich als «unfähig» und als «Weichspüler». Dies weil sich Schmid im Grossen Rat für den Stil der Partei entschuldigt hatte.
Blocher griff Frehner frontal an
Auch nationalen SVP-Vertretern blieben die Konflikte in der Basler Kantonalpartei nicht verborgen. Der damalige Präsident der Schweizerischen SVP, Ueli Maurer, sagte 2006: «Man hat sich daran gewöhnt, dass die Basler SVP streitet.»
Und auch der Basler SVP-Nationalrat Sebastian Frehner musste sich im Jahr 2016 Kritik von oberster Stelle gefallen lassen. Christoph Blocher, damals SVP-Vizepräsident, griff Frehner frontal an, weil dieser als Prädient, als Grossrat und als Nationalrat zu viele Ämter gleichzeitig besetze. Als Kantonalpräsident müsse man sich ganz für die Partei einsetzen und nicht für sich selber schauen.