Seine markante Stimme hat die Fussballreportagen im Schweizer Fernsehen während fast 30 Jahren geprägt: Dani Wyler. Seit zwei Jahren ist er bei SRF pensioniert.
Doch seine Leidenschaft – der Fussball – hat ihn nicht losgelassen. Bei Teleclub kommentiert er weiterhin Fussballpartien, beim FC Wil ist er Trainer des Seniorenteams und seit eineinhalb Jahren ist er Medienchef des FC Wil.
SRF News: Seit sieben Jahren wohnen Sie in Wil, was fasziniert Sie an der Stadt und der Region?
Dani Wyler: Es ist klein und überschaubar. Da kommt man in der Beiz in Kontakt mit Akademikern und Büezern – das gefällt mir. Es gibt sehr gute Leute hier in Wil.
Ist der FC Wil auch so klein und beschaulich wie die Stadt Wil?
Ja, wieder. Nach der Zeit unter türkischen Investoren sind wir zurück zur Bescheidenheit – mussten und wollten wir zurück zur Bescheidenheit. Das leben wir auch. Das heisst aber nicht, dass es wenig zu tun gibt.
Sie sind pensioniert und arbeiten trotzdem viel beim FC Wil. Warum?
Einfach Lust. Ich habe Freude am Fussball. Und beim FC Wil lerne ich eine Seite des Fussballs kennen, die ich nicht kannte. Kommentatoren berichten über den Fussball, aber in einem Club dabei zu sein, an verantwortlicher Stelle, das kennen die meisten nicht. Zusammenhänge im Club, Entwicklungen und Gespräche sehe ich jetzt, und das ist unglaublich spannend.
Haben Sie auch schon gedacht, damals als Kommentator habe ich Mist erzählt?
Vor allem stelle ich fest, wir Kommentatoren beurteilen die Spieler. Aber die Hintergründe, warum er einen schlechten Tag hatte, sehen wir nicht. Vielleicht hatte er Liebeskummer, vielleicht konnte er nicht an die Trainings wegen einer Muskelverhärtung. Das wissen wir alles nicht, und trotzdem fällen wir ein Urteil. Es ist also nicht immer alles kompetent, was Sportkommentatoren sagen.
Das Interview führte Fritz Bischoff.