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Hamburger mit Laborfleisch
Legende: Das Fleisch für diesen Hamburger wurde im Labor gezüchtet. zVg

Investition in Startup Bell setzt auf Laborfleisch

Der Basler Fleischverarbeiter investiert 2 Millionen Euro in eine Firma, die «kultiviertes Fleisch» herstellt. Dabei handelt es sich um Fleisch, das nicht von geschlachteten Tieren stammt, sondern aus Zellen gezüchtet wird.

Fleischkonsum ohne schlechtes Gewissen. Dies verspricht der niederländische Wissenschaftler Mark Post. Er hat vor fünf Jahren den ersten künstlich hergestellten Rindfleischburger präsentiert. Nun investiert der Basler Fleischverarbeiter Bell in das Start-up-Unternehmen Mosa Meat, das Mark Post gegründet hat. Konkret beteiligt sich Bell mit 2 Millionen Euro an der nächsten Finanzierungsrunde.

Mit der Technologie von Mosa Meat wird direkt aus tierischen Zellen Rindfleisch quasi gezüchtet. Das Ziel von Mosa Meat sei es, in der nächsten Forschungsperiode bis 2021 dieses kultivierte Rindfleisch zur Marktreife zu bringen, teilt Bell mit.

Steigender Fleischkonsum

«Kultiviertes Rindfleisch» soll eine Alternative sein für Konsumenten, die aus ethischen Gründen den Fleischkonsum hinterfragen oder reduzieren wollen. Denn für die Produktion dieses Fleisches stirbt kein Tier. Hinzu komme, dass mit künstlichem Fleisch die weltweit steigende Nachfrage nach Fleisch in Zukunft besser gedeckt werden könne, sagt Bell. Die 2 Millionen Euro für das Start-Up-Unternehmen in Holland seien daher eine Investition in die Zukunft.

Ich glaube, dass Laborfleisch eine ganz grosse Zukunft hat.
Autor: Christine Schäfer Forscherin am Gottlieb Duttweiler Institute

Dass Laborfleisch eine verheissungsvolle Zukunft hat, das glaubt Christine Schäfer, die am Gottlieb Duttweiler Institute über Lebensmittel-Trends forscht. «Einerseits gibt es immer mehr Leute, die auf der Suche sind nach einer tierfreundlichen Alternative zu Fleisch. Andererseits steigt global der Fleischkonsum und irgendwie muss man diesen Bedarf decken.»

Es dauert noch ein paar Jahre

Bis Laborfleisch in den Regalen der Schweizer Grossverteiler liegt, dauert es jedoch noch einige Zeit. Fabian Vetsch, Mediensprecher von Bell, will keine Prognose wagen. «In den nächsten Jahren geht es darum, das Verfahren weiterzuentwickeln, so dass man grössere Mengen zu marktfähigen Preisen herstellen kann.»

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