Die Ausgangslage: Das türkisch-islamische Kulturzentrum von Wattwil hat den türkischen TV-Prediger Nihat Hatipoglu für einen Auftritt eingeladen. Der Imam steht dem türkischen Präsidenten Erdogan nahe. Er ist in der Türkei zudem sehr populär als Fernsehprediger. Für den Anlass in Wattwil werden deshalb Besucher aus der ganzen Ostschweiz erwartet.
Das Problem: Die Türkei mit Präsident Erdogan an der Spitze und die Kurden befinden sich im Kriegszustand. Im kommenden Juni sind zudem Präsidentschaftswahlen in der Türkei. Die Kurden in der Ostschweiz befürchten nun, dass der TV-Prediger in Wattwil Wahlkampf für Erdogan betreiben wird. Dies, obwohl die Veranstalter beteuern, dass es bei seinem Auftritt um rein religiöse Themen gehen wird.
Selbst wenn sich der Prediger politisch äussern sollte, ist das kein Grund, die Veranstaltung zu verbieten.
Einschätzung der Polizei: Die St. Galler Kantonspolizei geht nicht davon aus, dass es rund um die Veranstaltung zu Unruhen oder Ausschreitungen kommen wird. Sie rechnet mit einem friedlichen Anlass und will ihn deshalb nicht verbieten. Der Anlass brauche keine besondere Bewilligung, weil er nicht im öffentlichen Raum stattfinde, sondern im Wattwiler «Thurpark». Wie das kurdische Gesellschaftszentrum St. Gallen auf Anfrage erklärt, ist seitens der Kurden keine Demo geplant.