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Argumente der Gegner Neues Jagdgesetz: «Angriff auf zahlreiche geschützte Tiere»

  • Das revidierte Jagdgesetz zielt laut den Gegnern über das Ziel hinaus.
  • Statt einer vernünftigen Regelung für den Umgang mit dem Wolf habe das Parlament einen «völlig unverständlichen Angriff auf zahlreiche Arten geschützter Tiere» verabschiedet.
  • Das von Umwelt- und Tierschutzorganisationen ergriffene Referendum unterstützen Parlamentarier aus verschiedenen politischen Lagern.
  • Am Montag präsentieren Vertreter von SP, FDP, Grünen, GLP und EVP ihre Argumente gegen die Vorlage.

Laut dem Solothurner FDP-Nationalrat Kurt Fluri werde der Herdenschutz durch das revidierte Jagdgesetz unterlaufen, weshalb er klar für ein Nein stimmt.

Im Kampagnen-Logo des Komitees «Nein zum missratenen Jagdgesetz» steht ein Luchs im Fadenkreuz. Dieses Wildtier sei bei einem Ja ebenso vom Abschuss bedroht wie der Biber, der Höckerschwan, der Graureiher, der Wolf und der Fischotter, so Fluri weiter.

Zudem fehle weiteren gefährdeten Arten wie dem Birkhahn, dem Schneehuhn, der Waldschnepfe, dem Schnee- und dem Feldhasen weiterhin der Schutz.

Bundesrat pocht auf Verhältnismässigkeit

Das Gesetz ermögliche Abschüsse auf Vorrat, monieren die Gegner. Stossend sei auch, dass der Bundesrat die Liste bei Bedarf eigenmächtig anpassen könne.

Im Parlament hatten sich die Interessen von Jägern und Bauern durchgesetzt. So sieht das revidierte Jagdgesetz beispielsweise vor, dass Wölfe zur Bestandesregulierung geschossen werden dürfen, ohne dass sie Schaden angerichtet haben und ohne dass zuvor Schutzmassnahmen ergriffen werden mussten. Auch in Jagdbanngebieten – neu Wildtierschutzgebiete genannt – wären Wölfe nicht sicher.

Im Entwurf der entsprechenden Jagdverordnung schreibt der Bundesrat aber, dass Wölfe nur in der Nähe von Siedlungen oder Schafherden geschossen werden dürften. Generell müssten die Kantone gegenüber dem Bund vorgängig begründen, weshalb Abschüsse erforderlich seien. Dabei müssten sie die Verhältnismässigkeit wahren.

Gegner haben momentan die Nase vorn

Das Volk kann am 27. September entscheiden, ob der Schutz des Wolfs und weiterer Tierarten gelockert werden soll. Momentan sind die Gegner im Aufwind. Gemäss einer am vergangenen Freitag publizierten Tamedia-Abstimmungsumfrage sprechen sich derzeit 53 Prozent gegen das Jagdgesetz und nur 37 Prozent dafür aus. Demnach gibt es aber einen hohen Anteil an Befragten, der sich noch nicht festgelegt hat.

Die Vorlage findet der Umfrage zufolge derzeit nur bei Anhängern der CVP und der SVP eine Mehrheit, und sie ist auch populärer auf dem Land – aber mit 43 Prozent findet sie auch dort keine Mehrheit.

Das Wichtigste zum revidierten Jagdgesetz in Kürze:

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  • Der Bundesrat und eine Mehrheit des Parlaments wollen den Schutz des Wolfes lockern.
  • Laut den Befürwortern des Gesetzes schafft dieses mehr Sicherheit für Tiere, Landschaften und Menschen, fördert die Artenvielfalt, verstärkt den Schutz der Kulturlandschaft und ermöglicht die Pflege der Jagd auf fortschrittliche Art und Weise.
  • Umweltorganisationen sind vehement dagegen.
  • Das Hauptargument der Gegner lautet: «Das Jagdgesetz bringt wildlebende Tierarten noch stärker in Bedrängnis. Geschützte Tiere können abgeschossen werden, ohne dass sie je einen Schaden angerichtet haben.»

SRF 4 News, 17.08.30, 11:00 Uhr ; 

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