Es kam einer Sensation gleich: Fast 55 Prozent der Zürcher Stimmberechtigten legten am 17. Juni 2012 ein JA in die Urne für die Kulturlandinitiative der Grünen. Diese kämpften praktisch allein für die Initiative, die Überbauungen auf Ackerland verbieten will. Alle Parteien, ausser der SP und der Alternativen Liste, lehnten die Initiative ab. Ebenso der Kantons- und Regierungsrat. Der Bauernverband zeigte sich zu der Frage, wie und ob das Land geschützt werden soll, tief gespalten.
Jubel bei den Grünen - Schock im Regierungsrat
Umso grösser war der Jubel der grünen Partei, als die Stimmberechtigten sich klar für den Schutz von Landwirtschaftsland aussprachen. Marionna Schlatter, die Präsidentin der Grünen, fühlte sich an diesem Tag bestätigt und beflügelt.
Grosse Verunsicherung bei den Gemeinden
Am Tag nach der Abstimmung verfügte der Regierungsrat einen Einzonungsstopp. Dieser sollte so lange dauern, bis klar sei, wie die Initiative umgesetzt werden soll. In den Gemeinden herrschte daraufhin grosse Verunsicherung: Gewichtige Projekte, wie zum Beispiel eine grosse Wohnüberbauung in Uster, mussten auf Eis gelegt werden. Bis heute ist nicht klar, wie die Initiative umgesetzt werden soll. Bis im Oktober hatte der Regierungsrat ein Umsetzungskonzept vorlegen wollen, dieses kam jedoch nicht auf den Tisch. Klarheit, so hiess es zuletzt aus der Baudirektion, werde es erst im neuen Jahr geben.
Zuversicht bei den Grünen
Ein halbes Jahr später gibt sich die Präsidentin der Grünen, Marionna Schlatter, zuversichtlich. Bei Gesprächen mit dem Baudirektor Markus Kägi, sagt sie gegenüber dem «Regionaljournal», habe sich gezeigt, dass die Initiative nicht mehr so negativ bewertet werde, wie am Tag der Abstimmung. Dennoch kann es bis zur Umsetzung noch lange dauern: Sie geht davon aus, dass die Umsetzungsvorlage im Sommer 2014 erstellt ist.