Als Falstaff im Schlabberlook und mit Hirschgeweih verabschiedete sich Alexander Pereira im Juli von Zürich. Und mit einer Standing Ovation und einem viertelstündigen Applaus dankte ihm das Publikum für seine Arbeit. 21 Jahre lang war er Intendant des Zürcher Opernhauses.
Immer korrekt im Anzug und mit Krawatte verhandelte er geschickt mit Stars und Sponsoren. Er holte die grössten Sängerinnen und Sänger ins Haus und akquirierte Sponsorengelder in Millionenhöhe. Für seine hochkarätigen Premieren und seine teuren Galaabende wurde er von den Einen geliebt. Für seine häufig risikolosen Spielpläne von den Andern kritisiert. Im Juli ging die lange Ära Pereira zu Ende.
Neubeginn von Anfang an
«Offen» stand in grossen Buchstaben am Zürcher Opernhaus. Offen war das ganze Haus am 22. September und die Zürcherinnen und Zürcher kamen in Scharen. Mit diesem Eröffnungsfest zeigten Andreas Homoki und sein Team, wie sie sich das Opernhaus wünschen. Kein elitärer Kulturtempel soll die Oper sein, sondern ein offenes Haus für alle.
Auf das Eröffnungsfest folgten fünf Premieren. Die erwachsenen Opernfans waren begeistert von Leoš Janáčeks «Jenufa», die Kinder von der «Schatzinsel» und die Ballettfreunde überglücklich mit «Romeo und Julia». Der Neubeginn im Zürcher Opernhaus ist geglückt. Die Zahl der Abonnenten ist leicht gestiegen und die Vorstellungen sind oft ausverkauft.