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Jahresrückblick 2012 Wetterkapriolen und Naturkatastrophen

Sie haben das Jahr 2012 geprägt: Hitzewellen und Kältestürze, Erdbeben und verheerende Stürme. Es gab Hunderte Tote, Millionen Betroffene und Sachschaden in Milliardenhöhe.

Anfang 2012: Der Winter kommt mit zwei Monaten Verspätung in die Schweiz – dafür aber zünftig. Zu Jahresbeginn bricht eine 14tägige Eiszeit über das Land herein. In Samedan (GR) sackt die Temperatur am 6. Februar auf minus 35,1 Grad. In La Brévine (NE), dem eigentlichen Kältepol der Schweiz, ist es mit minus 29,7 Grad beinahe mild.

Ganz Europa leidet unter aussergewöhnlicher Kälte. Bei Temperaturen bis minus 32 Grad erfrieren in Osteuropa und auf dem Balkan über hundert Menschen. Auch in Italien herrscht über Tage tiefer Winter, von den Alpen bis Sizilien. In der Hauptstadt Rom erstarrt Anfang Februar das öffentliche Leben.

März 2012: Tornados verwüsten Teile der USA

In den USA beginnt eine Tornado-Saison von brachialer Gewalt. Anfang März wüten in sieben Bundesstaaten 85 Wirbelstürme. Viele Menschen sterben.

Mai 2012: Erdbebenserie in Italien

Am 20. Mai bebt in Norditalien die Erde. In der Region Emilia Romagna sterben zahlreiche Menschen. Häuser und Fabriken stürzen ein. Über Tage müssen die Einwohner Nachbeben erdulden. Am 4. Juni wird ganz Italien der Opfer gedenken.

Juni 2012: Felssturz am Gotthard

Am 5. Juni donnern bei Gurtnellen (UR) 3000 Kubikmeter Fels und Geröll ins Tal. Die Steinmassen verschütten die Gotthard-Strecke der SBB. Ein 29jähriger Gleisarbeiter wird verschüttet – und vier Tage später tot geborgen. Die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Schweizer Bundesbahnen bleibt vier Wochen lang gesperrt.

Juli 2012: Das Wetter spielt weltweit verrückt

Dauerregen und Überflutungen: Zu Beginn des Sommers plagt extreme Witterung Millionen Menschen. In der russischen Schwarzmeer-Region sterben über 130 Menschen bei Überschwemmungen. Auch Asien meldet sintflutartige Wassermassen. In der Schweiz verursacht ein Hagelsturm grosse Schäden.

August 2012: Wärmewellen, Waldbrände, Beben

In Südeuropa leiden die Menschen unter der Hitze. Der Wärmewelle folgen verheerende Waldbrände. Auch in den USA brennen Wälder. So etwa am 16. August: 14 Bundesstaaten westlich des Mississippi melden alles in allem 70 grosse Feuer. Für die USA ist 2012 das Jahr der schwersten Dürre seit einem halben Jahrhundert. Ernten fallen aus, die Preise für Mais und Getreide steigen.

In Iran verwüstet ein mächtiges Erdbeben Hunderte Dörfer. Mehr als 300 Menschen sterben, Tausende werden verletzt. Das Land erhält internationale Hilfe.

Oktober 2012: Hurrikan «Sandy» fegt über USA und Haiti

«Sandy» tobt Ende Oktober über der Karibik und den Bahamas. Dann verwüstet der Hurrikan die Nordostküste der USA. In der Karibik gibt es 60 Tote; allein in Haiti sterben 52 Menschen. Mehr als 200'000 Bewohner des mausearmen Landes leiden direkt unter «Sandy» und den Folgen.

In den USA reisst der Hurrikan über 100 Menschen in den Tod, etwa die Hälfte von ihnen in New York. Der Sachschaden geht in die Milliarden.

November 2012: Italien versinkt im Wasser

Mitte November fegen Unwetter über Italien. Die Wassermassen fluten grosse Teile der Toskana und Umbriens. Hunderte Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Es gibt Tote und Verletzte. Zwischen Nord- und Süditalien brechen Strassen- und Bahnverbindungen zusammen.

Dezember 2012: Taifun «Bopha» reisst Hunderte in den Tod

Anfang Dezember bricht der Taifun «Bopha» über die Philippinen herein. Am schlimmsten trifft es die Ostküste von Mindanao. Auf seinem Weg nach Norden wütet der Taifun mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde.

«Bopha» entwurzelt Bäume, kippt Strommasten, zertrümmert Dächer. Dauerregen durchweicht Böden und Hänge. Baumstämme, Schutt und Trümmer blockieren vielerorts den Abfluss des Wassers. Wird irgendwo der Druck zu gross, entladen sich Sturzfluten. Sie reissen alles mit: Menschen, Häuser, Autos, Bäume.

«Das Getöse – es war, als wollte der Wind uns lebendig verschlingen», erzählt ein Mann nach dem Sturm. Die düstere Bilanz: Über 1000 Tote. Und ein Schaden von knapp 200 Millionen Franken.

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