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Jakob Messerli Direktor des Historischen Museums Bern tritt zurück

Der 59-jährige Historiker begründet diesen Schritt mit dem Erreichen wichtiger Ziele und anstehenden neuen Etappen.

Nach zehn Jahren hört Jakob Messerli auf, Ende Juni 2020. Er mache neuen Kräften Platz, schreibt der abtretende Direktor des Historischen Museums Bern in einer Mitteilung. Zudem stünden neue Projekte an, etwa die Umsetzung eines Museumsquartiers in Bern.

Offene Baustellen

Geplant ist ein gemeinsamer Zugang für sieben Kulturinstitutionen – auch das Historische Museum Bern soll Teil des Projekts sein.

Das sind die Pläne für das Museumsquartier

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Teil des Museumsquartiers sollen das Bernische Historische Museum, das Naturhistorische Museum, das Museum für Kommunikation, das Alpine Museum, die Kunsthalle, das Schweizer Schützenmuseum sowie das Yehudi Menuhin Forum sein.

Die Kosten

Gemäss ersten groben Berechnungen dürfte das Projekt in der favorisierten Variante maximal um die 250 Millionen Franken kosten – verteilt auf Kanton, Stadt und Burgergemeinde Bern sowie weitere Trägerschaften.

So oder so notwendig ist die Sanierung des Altbaus des Historischen Museums sowie die Einrichtung eines Depots. Diese Bauvorhaben verursachen alleine Kosten von rund 100 Millionen Franken.

So geht es weiter

Die Machbarkeitsstudie soll nun zusammen mit den beteiligten Kulturinstitutionen vertieft und inhaltlich konkretisiert werden. Die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs ist für Herbst/Winter 2020 geplant. Läuft alles nach Plan, könnte das Museumsquartier zwischen 2025 und 2030 realisiert werden.

«Jetzt kommt die entscheidende Phase. Jetzt geht es um die konkrete Ausgestaltung», sagt Messerli gegenüber Radio SRF. «Da finde ich es gut, wenn die gleiche Person bei der Konzeption und der Ausführung beteiligt ist.» Deshalb sei es ein guter Zeitpunkt, um die Leitung abzugeben.

Für seine berufliche Zukunft hat der 59-Jährige noch keine konkreten Pläne. Die Leitungsposition wird zu gegebener Zeit ausgeschrieben.

Messerlis Zeit im Museum

Das Bernische Historische Museum verfügt über Sammlungen zur Geschichte, Archäologie und Ethnografie mit Beständen, die zum Teil Weltrang haben. Seit 2010 hat Messerli zusammen mit seinem Team einen Schwerpunkt auf den Erhalt und die Erschliessung der etwa 500‘000 Objekte umfassenden Sammlungen gelegt.

Unter anderem wurde der Bereich Konservierung und Restaurierung auf- und ausgebaut, die Konservierung der Cäsartapisserien in Angriff genommen und 2017 ein auf fünf Jahre angelegtes umfassendes Projekt zur Erschliessung und Bereinigung des gesamten Sammlungsbestands gestartet. Dafür hatten die Stiftungsträger 2016 einen Kredit von 5.1 Millionen Franken gesprochen.

Für eine abschliessende Bilanz sei es aber noch zu früh, sagt Jakob Messerli: «Ich arbeite noch bis nächstes Jahr. Eine Bilanz ziehen wir dann.»

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