Seit rund 30 Jahren ist Jodeln die grosse Leidenschaft des Entlebuchers Willy Felder. Gestartet hat er seine musikalische Laufbahn jedoch als Saxophon- und Klarinettenspieler. So spielte er auch sieben Jahre in seiner eigenen Tanzband. «Da waren wir manchmal nächtelang unterwegs und haben auch spontan gejodelt», erzählt der 58-Jährige aus Finsterwald.
Die sieben Jahre als Tanzmusiker waren sehr intensiv, besonders an der Fasnacht.
Die sieben Jahre als Tanzmusiker seien aber sehr intensiv gewesen, besonders während der Fasnacht. «In den damals sehr rauchigen Lokalen hatte ich irgendwann genug davon», sagt Felder. Nachdem ihn dann der Jodlerklub Blatten als Dirigent angefragt hatte, stieg er in die Jodelszene ein. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Kompositionen. «Meine Lieder fallen mir spontan ein. Nicht aber, wenn ich im Stress bin», sagt der Komponist. Er habe also eher an Wochenenden oder in den Ferien musikalische Einfälle. «Manchmal früh am Morgen. Dann muss ich sofort aufstehen und mir die Melodie notieren.»
Die Jazzband, in der Felder jodelt
Inzwischen jodelt Felder vorwiegend mit seiner Tochter Franziska im Duett: «Mit ihr zu singen ist wirklich sehr speziell für mich. Wir verstehen uns musikalisch sehr gut und können aufeinander eingehen.» Nebst dem Jodelduett mit seiner Tochter ist auf der neuen CD von Willy Felder aber auch seine «Ländlerband» zu hören - und «Willy's Jazztime Band». In dieser Gruppe pflegt Felder eine weitere Leidenschaft, den alten Jazz.
Beim Jazzpublikum kommt das Jodeln gar nicht gut an.
«In den 80er-Jahren war ich in Ascona an einem New Orleans-Festival und wusste sofort: Diese Musik will ich auch mal machen», erzählt Willy Felder. Irgendwann habe er sich den Traum einer eigenen Jazzband erfüllt. Ab und zu verbindet er seine beiden Musikstile auch - und jodelt in der Jazztime-Band. «Beim Volksmusikpublikum kommt dies sehr gut an», sagt Felder. «Umgekehrt haben wir aber auch schon festgestellt, dass diese musikalische Verbindung beim Jazzpublikum nicht gut ankommt.»
CD mit 20 Eigenkompositionen
Seine musikalische Vielseitigkeit präsentiert Felder jetzt auf seiner neuen CD mit 20 Eigenkompositionen. Der Aufwand dafür sei sehr gross gewesen, und so wisse er auch nicht, ob er nochmals einen Tonträger produzieren würde. Mit dem vorliegenden Resultat sei er aber sehr zufrieden: «Die CD ist mein Lebenswerk.»