Als der Kunstkredit Basel-Stadt vor 100 Jahren ins Leben gerufen wurde, ging es den Initianten vor allem darum, den Kunstschaffenden aus der Region unter die Arme zu greifen. Die Auftragslage war in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg prekär. Seit 1919 sind in der Sammlung des Basler Kunstkredits über 5'000 Objekte zusammengekommen. Heute sei es eine Anerkennung für die Kunstschaffenden der Region, wenn ihre Kunst angekauft wird, sagt Simon König, der Leiter des Basler Kunstkredits.
Im Büro, im Museum oder im Keller
Die Hälfte der Werke befindet sich im Lager des Kunstkredits. Im Keller eines unscheinbaren Bürogebäudes an der Basler Wallstrasse. Die andere Hälfte befindet sich als Leihgaben in Büros von Kantonsangestellten oder in Museen. «Wir haben eine sehr heterogene Sammlung, da ist für jeden Geschmack etwas dabei», sagt die Kuratorin des Kunstkredits, Isabel Fluri. Besonders gut kämen die farbigen Werke an, etwas schwieriger hätten es düstere Werke oder solche mit freizügigen Motiven. «Diese sind mittlerweile wohl etwas problematisch im Bürokontext», sagt Isabel Fluri.
Dem Basler Kunstkredit stehen aktuell 520'000 Franken pro Jahr zur Verfügung. 150'000 Franken davon werden zur Sammlungspflege und für den sonstigen Aufwand eingesetzt. Es bleiben 370'000 Franken, mit denen die Institution einerseits Kunstwerke ankauft - im letzten Jahr kosteten diese 90'000 Franken - und andererseits werden konkrete Projekte von Künstlerinnen und Künstlern unterstützt. Die Künstler können sich um diese Beiträge bewerben, etwa ein Viertel der Antragssteller erhält einen Beitrag.
Der Leiter des Kunstkredits freut sich, dass mittlerweile 500 Werke des Kunstkredits auch online zugänglich sind. Die «Sammlung online» soll laufend erweitert werden. Denn über die Jahre sind auch Werke bekannter Künstlerinnen und Künstler - wie zum Beispiel Werke von Meret Oppenheim - angekauft worden, die so der Öffentlichkeit besser zugänglich gemacht werden.