Seit 100 Jahren existiert in Muttenz die Genossenschaftssiedlung Freidorf. Entstanden in der Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg, hält sie noch immer den Gemeinschaftsgedanken hoch. Dies geschieht etwa durch die «Wohlfahrtskasse», in die alle Bewohnerinnen und Bewohner etwas einzahlen und aus der gemeinschaftliche kleinere Projekte finanziert werden.
Auch die Kinder sammeln, erzählt Conradin Bolliger, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern seit fünf Jahren in einem der Häuser im Freidorf wohnt. Dies würde auf die Idee des Siedlungsgründers Bernhard Jäggi zurückgehen: «Er wollte auch den jüngeren Menschen den Sinn des Sparens vor Augen führen.» Auch wenn sich die Werte massiv gewandelt hätten, gäbe es noch immer einen gewissen Gemeinschaftssinn, glaubt Conradin Bolliger.
Um ein Haus im Freidorf mieten zu können, muss man auch heute noch beim Grossverteiler Coop arbeiten, was auf die genossenschaftliche Ursprungsgeschichte hinweist. Es gibt allerdings auch noch einige andere Wege, um zu einem Genossenschaftshaus zu kommen.