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Jubiläums-Schwingfest 2020 In Appenzell wird am perfekten Schwingfest-Brunnen getüftelt

Zu jedem richtigen Schwingfest gehört ein richtiger Brunnen. Dort können sich die «Bösen» sammeln, erfrischen oder das Sägemehl aus dem Gesicht waschen. Für den Brunnen am Eidgenössischen Jubiläums-Schwingfest in Appenzell wird kein Aufwand gescheut.

Er ist quasi das Herzstück jedes Schwingfestes: Der Brunnen. Für den Brunnen am Eidgenössischen Jubiläums-Schwingfest 2020 im August in Appenzell haben sich die Verantwortlichen etwas Spezielles ausgedacht: Der Brunnen soll aus einem einzigen Stück Holz sein – genauer gesagt aus einem rund 170-jährigen Fichtenstamm mit einer speziellen Astgabelung.

Zurzeit steht der über vier Meter lange und am Schluss rund eine halbe Tonne schwere Holzstamm, aus dem dereinst der fertige Brunnen wird, in einer Zimmerei in Eggerstanden AI. «Ich habe ein ganzes Jahr lang nach diesem perfekten Baum für den EJSF-Brunnen gesucht», sagt Walter Koller. Der Revierförster von Appenzell Innerrhoden ist einer von vier Männern, die am Brunnen arbeiten. Gefunden hat er ihn an einer abgelegenen Stelle zwischen Kronberg und Säntis. Mit einem Spezialhelikopter wurde er ins Tal transportiert.

Der Schwingerbrunnen entsteht...
Legende: In der Zimmerei Fässler in Eggerstanden wird zurzeit am Brunnen gearbeitet. SRF MICHAEL ULMANN

Besonders wichtig war Walter Koller, dass der Baum eine spezielle Astgabelung hat, aus der sich ein Röhrenstock fertigen lässt. Um das Loch dafür zu bohren hat der Kunsthandwerker Martin Fuchs, der Tüftler im Team, eigens eine spezielle Bohrvorrichtung entwickelt, mit der schräg durch die Astgabelung gebohrt werden kann.

Der Schwingerbrunnen entsteht...
Legende: Zimmermann Thomas Fässler zeigt an, wie das Bohrloch geplant ist. SRF MICHAEL ULMANN

Am Freitag wurden die letzten zehn Zentimeter für das Loch gebohrt, was auch geklappt hat, wenn auch erst nach einigen Anläufen. «Ich war schon etwas nervös», gibt Martin Fuchs zu. Nun sei er aber zusammen mit seinen drei anderen «Tüftlern» umso glücklicher.

Der Schwingerbrunnen entsteht...
Legende: Auf der Kamera, die in das Bohrloch gestossen wird, sieht man: Der Durchstich ist gelungen. MICHAEL ULMANN

Aber weshalb eigentlich dieser grosse Aufwand mit hunderten von Freiwilligenstunden für «nur» einen Schwingfest-Brunnen? «Das ist eine einmalige Sache für Appenzell und den Eidgenössischen Schwingerverband, und dafür ist uns kein Aufwand zu gross», betont der OK-Chef des Schwingfestes, Reto Mock.

Der Schwingerbrunnen entsteht...
Legende: Mit einer speziellen Bohrvorrichtung wurde das Loch gebohrt. SRF MICHAEL ULMANN

Der Brunnen wird nun in der Zimmerei in Eggerstanden fertiggestellt, damit er dann im August in der Schwingarena bestaunt werden kann. Aber eines ist für Förster Walter Koller auch klar: «Wir werden ihn weder mit Schnitzereien verzieren, noch mit Farbe oder Lack bearbeiten. Es soll eine Naturschönheit bleiben.»

Übrigens: Nach dem Schwingfest geht der Brunnen als «Schönschwinger-Preis» an den Schwinger, der am schönsten geschwungen hat – oder er kriegt den erzielten Erlös aus der Versteigerung des Brunnens.

Das gibt es nur alle 25 Jahre

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Der Höhepunkt des Schwingjahres 2020 findet in Appenzell statt. Appenzell hat sich im Bewerbungsverfahren unter anderem gegen Bern und Luzern durchgesetzt.

Mit der Durchführung des Jubiläums-Schwingfestes zum 125-jährigen Bestehen des ESV wird im Innerrhoder Kantonshauptort ein Wettkampf von nationaler Bedeutung ausgetragen. Es ist ein Anlass mit Seltenheitswert: Nur alle 25 Jahre führt der Eidgenössische Schwingerverband ein Jubiläumsschwingfest durch.

Daher ist dieses Fest am 30. August nicht nur für die Organisatoren und Helfer ein besonderer Anlass, auch für jeden der 120 besten Schwinger ist er einmalig in seiner Karriere.

Das Fest hat ein 4-Millionen-Budget. Die Vorbereitungen laufen seit Monaten. Eintrittskarten kommen nicht in den öffentlichen Verkauf. Sie gehen an Vereine, Verbände und Sektionen.

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