Wenn Judith Wegmann am Flügel spielt, dann drückt sie nicht nur die Tasten. Und sie spielt auch nicht nur mit ihren Fingern. Häufig steht sie von ihrem Klavierstuhl auf, beugt sich über das Innere ihres Instruments und bearbeitet die Saiten mit allen möglichen Materialien: Kugeln, Eisen, Schläger, Bast, Haare eines Cellobogens.
Ich habe immer so ein Truckli dabei, in dem alles drin ist, was ich brauche.
Schon als kleines Kind setzte sich Judith Wegmann ans Klavier - wenn möglich stundenlang. «Das war wie mein sicherer Planet, auf den ich mich zurückzog.» Die Zugerin spielte zuerst nur klassische Musik, nahm dann einen Umweg über Jazz an der Jazzschule Luzern, worauf sie sich im Musikstudium wieder der klassischen Musik zuwandte. Allerdings neu auch der experimentellen, zeitgenössischen Musik.
Wegmann spielt diese besondere Musik aber nicht nur, sie komponiert auch. 2017 erschien ihre erste CD «Le souffle du temps». Es sei ein jahrelanger Prozess gewesen, bis sie ihre eigene musikalische Sprache gefunden habe, sagt die Pianistin. Ihre zweite CD, eine Fortsetzung der ersten, nimmt sie im April auf - im Krienser Tonstudio Soundfarm.
Konzerte in der Zentralschweiz
Zurzeit ist sie noch international auf Tournee. Wobei Judith Wegmann, die in Biel lebt, auch in ihrer Heimat Halt machen wird. Am 23. März im Neubad in Luzern, Ende April dann zweimal im Kunsthaus Zug.