400 bis 500 Jugendliche pro Jahr betreut die Jugendberatung der Stadt Zürich persönlich. Hinzu kommen ca 1000 Beratungsgespräche per Telefon. Der grösste Teil der Anfragen kommt von Frauen, viele davon mit Migrationshintergrund. Die Themen seien sehr vielfältig, weiss die Co-Leiterin der Beratungsstelle Rita Vonlanthen: «Probleme in der Familie, Probleme im Beruf oder Probleme mit sich selbst.»
Zu wenig Therapeuten
So breit das Spektrum an Problemen, so knapp die Auswahl an spezialisierten Therapeuten. Eine Untersuchung des Bundes hat gezeigt, dass es in der Schweiz viel zu wenig Psychotherapeuten für Jugendliche gibt. Mit Jugendlichen zu arbeiten sei toll, aber nicht ganz einfach, erklärt sich Co-Leiter Matthias Vogt diesen Mangel.
Jugendliche kommen nicht regelmässig. Sie brechen Thearpien ab. Oder sie sind nicht besonders motiviert.
Viele Therapeuten entscheiden sich deshalb lieber für die «zuverlässigen» Erwachsenen. Denn nur eine Kunde der auftaucht, ist ein Kunde der bezahlt. Die Angebotslücke, die dadurch entsteht, füllt in der Stadt Zürich die Jugendberatungsstelle der Sozialen Dienste. Die Beratungen sind kostenlos und sie könnten so auch mal eine Absage verkraften, so Rita Vonlanthen.
Hier gibt's Hilfe!
Deshalb hätten sie eigentlich die idealen Voraussetzungen für die Begleitung von Jugendlichen in der Krise. Zudem hätten sie die Kapazität, den Jugendlichen rasch und unkompliziert einen Termin zu verschaffen. Auch das sei wichtig, wenn es um Jugendliche in der Krise gehe.