SRF News: Ein halbes Jahr politisieren Sie nun im Stanser Gemeinderat. Wie sind Sie im Amt angekommen?
Sarah Odermatt: Ich bin gut angekommen. Bildlich gesagt: Der Nebel hat sich verzogen und ich sehe nun den Berg. Jetzt nehme ich die Werkzeuge in die Hand, um auf den Berg zu kommen. Aussicht habe ich aber noch keine. Und ich weiss auch nicht, ob hinter diesem Berg ein noch grösserer kommt.
Hat es schon Momente gegeben, in denen Sie gedacht haben «auf was habe ich mich da bloss eingelassen»?
Sarah Odermatt: Da hat es nicht nur einen Moment gegeben. Für mich ist die Führungsposition neu. Vorher war ich mich gewohnt, etwas von A bis Z selber zu machen. Als Gemeinderätin muss man auch delegieren können. In diese Rolle zu finden, war nicht ganz einfach.
Ist Ihr junges Alter ein Thema, wenn Sie als Gemeinderätin unterwegs sind?
Sarah Odermatt: Das nehme ich nicht so wahr. Negative Reaktionen habe ich noch nie erhalten. Auch innerhalb des Stanser Gemeinderats ist das kein Thema. Es gehört ja auch ein bisschen zum Rollenverständnis im Gemeinderat, dass er ein Abbild der gesamten Gesellschaft sein soll.
Was interessiert Sie an der Politik?
Sarah Odermatt: Für mich war immer klar: Wenn mich einmal jemand fragt, ob ich ein politisches Amt übernehmen würde, dann mache ich das. Bei mir ist es wirklich das Interesse an den inneren Zusammenhängen, wie eine Gemeinde funktioniert. Was braucht es alles, damit zum Beispiel die Wasserversorgung oder der Werkdienst funktionieren? Solche Fragen interessieren mich. Dass ich hier etwas beitragen kann, dass die Gemeinde funktioniert, ist schön.