Er ist erst gerade 20 Jahre alt geworden und gehört in seiner Altersklasse zu den besten Zehnkämpfern der Welt: Der Maispracher Finley Gaio, Sohn einer Amerikanerin und eines Italieners. Er liebt seinen harten Sport über alles und hat als Fernziel zwei Olympische Spiele vor Augen: Tokio (2020) und Paris (2024). Ehrgeizig meint er: «Dort möchte ich mir eine Medaille erkämpfen.»
An den olympischen Spielen in Tokyo und Paris möchte ich mir eine Medaille erkämpfen.
Gaio hat seit seinen Bubenzeiten stets alle Leichtathletik-Disziplinen bestritten. Und erst noch erfolgreich. Auf Anraten seines Freundes begann er mit dem Mehrkampf und wurde mit 16 Jahren bereits Schweizer Meister. Und seither hat ihn die Faszination dieser Sportart nicht mehr losgelassen. Er schätzt die Vielfältigkeit. In Läufen, Würfen und Sprüngen muss er gute Leistungen vollbringen. Und das wirkt sich auch auf die Vorbereitungen aus. Fast täglich trainiert er in einem seiner acht Paar Schuhe, damit er beim nächsten Zehnkampf seine beste Leistung abrufen kann. Und solche Zehnkämpfe finden nur etwa viermal pro Jahr statt, weil sie den Sportlern alles abverlangen. Gaio: «Nach zwei solchen Tagen bist du tot. Da brauchst du fast einen Monat für die Regeneration.»
Bei einer solch aussergewöhnlichen Leistungsanforderung liegt das Thema Doping nahe. «Ich habe schon mehrere Kurse über Doping besucht», berichtet Gaio und sagt klipp und klar: «Doping ist für mich kein Thema und wird es nie sein. Das wäre unfair den anderen Athleten gegenüber!»
Mit seinen 81 Kilo und einer Grösse von 1.86 m hat er fast ideale Körpermasse. Schmunzelnd fügt er an: «Ein bisschen zunehmen darf ich schon noch. Und überhaupt, mit 20 Jahren bin ich noch jung. Das Idealalter für einen Zehnkämpfer ist von 25 an aufwärts.»
Dass der Zehnkampf für Aussenstehende nicht so spektakulär ist wie andere Disziplinen, dafür hat Gaio Verständnis. Die Umrechnung der Leistung in Punktzahlen ist halt auch ein wenig komplex.
Er lässt sich aber von der Begeisterung für seinen Sport nicht abbringen und hat daneben erst noch Zeit für seine Ausbildung als Schüler der Sportklasse der Wirtschafts-Mittelschule.