Der Berner Regierungsrat verzichtet auf die Totalsanierung des Thorbergs, weil die Kosten in keinem günstigen Verhältnis zum Nutzen stehen, schreibt er in einer Mitteilung. Er will die Anstalt in Krauchthal bis 2030 aber funktionstüchtig erhalten und weiterbetreiben.
«Argumente für die längerfristige Aufgabe»
In den alten Gebäuden ist der zeitgemässe Strafvollzug keine einfache Aufgabe. Eine Sanierung wäre kostspielig, zumal die Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Aus heutiger Sicht sprächen überzeugende Argumente für die längerfristige Aufgabe des Standorts, schreibt die Berner Regierung.
Herzstück in der ersten Phase ist ein Neubau mit rund 250 Haftplätzen irgendwo im Seeland oder im Berner Jura. Weiter soll im Regionalgefängnis Thun ein Annexbau mit 80 Plätzen entstehen. Die beiden Neubauten kosten zusammen etwa 350 Millionen Franken.
In der zweiten Phase soll das baufällige Regionalgefängnis Biel (siehe Bildergalerie) geschlossen werden. Die anderen Regionalgefängnisse sollen instandgehalten werden. Vom Tisch sind Gedankenspiele, das Regionalgefängnis Bern oder die Frauenstrafanstalt Hindelbank neu zu bauen.
Hindelbank soll saniert werden, genau wie die Anstalten St. Johannsen und Witzwil. Die Arbeiten erfolgen «unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten des Kantons», wie die Regierung schreibt.
In der dritten Phase wird sich dann entscheiden, was aus dem Thorberg wird – wenn klar ist, wie die verschiedenen Sanierungen im Kanton vorankamen und wie die Verhandlungen mit den Konkordatskantonen liefen.